So legte der Überschuss im Zinsgeschäft um 22 Prozent auf 6,2 Milliarden Euro zu. Am Aktienmarkt wurden die Zahlen positiv aufgenommen. Das Papier der Bank, die auch im Banken-Krisenjahr 2008 den Gewinn steigern konnte und knapp neun Milliarden Euro verdiente, legte am Mittwoch rund fünf Prozent zu und setzte sich damit an die Spitze des Eurozonen-Auswahlindex EuroSTOXX 50 . «Die Zahlen sind sehr stark», sagte ABN-Amro Analyst Alberto Cordara. Die gemessen am Marktwert grösste Bank der Eurozone kommt bisher vergleichsweise gut durch die Krise, da sie sich unter anderem auch wegen einer strengeren Regulierung der spanischen Banken nicht so stark in hoch spekulative und inzwischen wertlos gewordene Wertpapiere engagiert hat wie zahlreiche Konkurrenten.
Florierendes Spaniengeschäft
Die Santander musste allerdings Ende 2008 auch das Kapital erhöhen, unter anderem um die in der Krise angegangenen Übernahmen zu stemmen. Die Spanier hatten im vergangenen Jahr angeschlagene Institute wie Alliance & Leicester, Bradford & Bingley sowie Sovereign Bancorp ganz oder teilweise übernommen. Bereits vor der Krise hatte Santander die britische Bank Abbey National übernommen. Im ersten Quartal war lediglich die zuletzt übernommene Sovereign-Gruppe im Minus. In Grossbritannien legte der Gewinn von Santander um 31 Prozent auf 409 Millionen Euro zu. Den Löwenanteil des Gewinns von insgesamt 2,2 Milliarden Euro steuerte das Geschäft in Spanien und anderen kontinentaleuropäischen Ländern bei.
Risikovorsorge steigt um 73 Prozent
Der Anteil an faulen Krediten am Gesamtportfolio sei von 2,04 Prozent Ende 2008 auf 2,49 Prozent gestiegen. Die Risikovorsorge wurde wegen der sich verschärfenden Weltwirtschaftskrise um 73 Prozent auf 2,23 Milliarden Euro angehoben. Experten erwarten vor allem in Spanien, wo die Bank rund ein Viertel ihres Gewinns erzielt, eine stark ansteigende Zahl an Kreditausfällen. Das Land im Süden Europas ist derzeit besonders von der Krise betroffen und verzeichnete zuletzt stark ansteigende Arbeitslosenzahlen. Zudem sinken seit einigen Monaten die zuvor stark gestiegenen Immobilienpreise.
Bank will weiter Dividende zahlen
Im spanischen Markt betrug der Anteil ausfallgefährderter Kredite bei der Santander Ende März 3,1 Prozent. Die zweitgrösste spanische BBVA hatte am Dienstag mitgeteilt, dass die Quote im eigenen Institut auf 4 bis 4,5 Prozent steigen könnte. Santander-Chef Alfredo Saenz sagte am Mittwoch dazu, dass er nicht mit einem Anstieg auf 4,5 Prozent rechnet. Er sieht die Bank zudem weiter gut genug mit Kapital ausgestattet, um auch weiter eine Dividende zahlen zu können. 2008 hatte die Bank insgesamt 4,8 Milliarden Euro und damit 18 Prozent als Gewinnbeteiligung an die Aktionäre ausgeschüttet. (awp/mc/ps/19)