Wenn die Krankenkassen ihre Reserven wieder auf die gesetzliche Vorgabe äufnen müssten, bräuchte es eine Prämienerhöhung von rund 10%. Das Bundesamt für Gesundheit kann zu möglichen Prämienerhöhungen keine Aussagen machen. Die definitiven Zahlen würden wie üblich im Herbst präsentiert, sagte ein BAG-Sprecher auf Anfrage.
Für 2010 stärkste Erhöhung seit 2003
Im vergangenen Jahr stiegen die Krankenkassenprämien für 2010 für Erwachsene um durchschnittlich 8,7%. Die Prognosen im Vorfeld der offiziellen Prämienerhöhungen lagen bei 15%. Dennoch erhöhten sich die Prämien so stark wie seit 2003 nicht mehr.
Kostensteigerungen 2008 und 2009 zu gering eingeschätzt
Die massiven Prämienerhöhungen wurden gemäss Bundesrat unter anderem deshalb nötig, weil die Krankenversicherer für die Jahre 2008 und 2009 die Kostensteigerung zu gering eingeschätzt und dementsprechend die Prämien zu tief angesetzt hatten.
santésuisse wiederholt Sparforderungen
Und hier setzt auch santésuisse an: Schneuwly betonte einmal mehr, dass die aktuelle Diskussion an der Kostenfront ansetzen müssten. Er wiederholte die Spar-Forderungen: Ein höherer Generikaanteil bei den Medikamenten, günstigere medizinische Mittel und Gegenstände und gleiche Tarife für ambulante Spital- und Arztpraxis-Konsultationen.
Langfristig könnten jedoch nur die geplante Spitalfinanzierung und die Managed-Care-Vorlage die Kosten bremsen, sagte Schneuwly weiter. (awp/mc/pg/30)