Ein leichtes Übertreffen war aber bereits vom Markt erwartet worden. Einen Ausblick auf das laufende Jahr wollen die Walldorfer am 27. Januar bei der Vorlage endgültiger Quartalszahlen geben. Die Aktie stieg um 3,21 Prozent auf 35,81 Euro und stellte sich damit an die Dax-Spitze. In einer ersten Reaktion auf die Zahlen war die Aktie bis auf 36,11 Euro gestiegen.
Zahlen besser als erwartet
Analyst Marco Günther von der Hamburger Sparkasse sprach von besser als erwarteten Zahlen. «Insbesondere die starke Margenentwicklung, die über dem Zielkorridor liegt, sticht ins Auge», hob er hervor. Wie erwartet spiele der Softwarehersteller auf der Ertragsseite seine defensiven Qualitäten aus. 2009 setzte SAP 10,66 Milliarden Euro um nach 11,565 Milliarden ein Jahr zuvor und lag damit leicht über den Erwartungen am Markt. Der Umsatz mit Software- und software-bezogenen Dienstleistungen (SSRS) sank um fünf Prozent auf 8,2 Milliarden Euro.
Im 4. Quartal bereits wieder Aufwind in Asien-Pazifik
Im wichtigen vierten Quartal zwischen Oktober und Ende Dezember, in dem Unternehmen ihre IT-Budgets ausschöpfen, sank der SSRS-Umsatz nach vorläufigen Zahlen um fünf Prozent auf 2,56 Milliarden Euro. Analysten hatten im Schnitt mit 2,43 Milliarden Euro gerechnet. Insgesamt setzte SAP nach den Bilanzierungsregeln non-GAAP mit 3,18 Milliarden Euro (Prognose: 3,085 Mrd) zehn Prozent weniger um als ein Jahr zuvor. Dabei gingen drei Prozent auf Währungseffekte zurück. Die operative Marge sank um 4 Prozentpunkte auf 34,8 Prozent.
Stammmärkte von Einbruch am stärksten betroffen
Den stärksten Einbruch verzeichnete SAP in seinen Stammmärkten. Die Leitkennziffer SSRS sackte in der Region Europa/Afrika/Naher Osten um acht Prozent. Vor Wechselkursveränderungen schrumpfte das Geschäft noch um sieben Prozent. In der Region Amerika, wo SAP einen erheblich geringeren Marktanteil hat, ging der SSRS um vier Prozent zurück. In diesen Märkten waren die Ausgaben von Unternehmen für Software nach dem Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers schlagartig zum Stillstand gekommen. Die Investitionsfreude kommt erst langsam wieder in Fahrt. Im asiatisch-pazifischen Raum, der sich von der Konjunkturkrise schneller erholt als der Westen, stieg der SSRS-Umsatz indes um sechs Prozent – vor Währungseffekten noch um fünf Prozent. Damit konnte SAP hier den Einbruch der vorangegangen Quartale teilweise wieder wettmachen. (awp/mc/pg/23)