SAP bahnt Weg für neue elektronische Versichertenkarte
Von Beginn weg wurde zudem ein höchstmöglicher Grad an Standardisierung angestrebt, wie SAP in einer Mitteilung schreibt. Die VK-Lösung wird bis Ende 2009 in allen Universitätsspitälern der Schweiz und 20 weiteren Spitälern, etwa im gesamten Kanton St. Gallen und im Thurgau eingeführt.
Vereinfachung administrativer Vorgänge
Gemäss Verordnung des Bundesrats wird im Schweizer Gesundheitswesen auf den 1. Januar 2010 eine einheitliche elektronische Versichertenkarte mit Chip (VK) eingeführt. Sie soll die administrativen Vorgänge vereinfachen, die Behandlungsqualität erhöhen und die Selbstverantwortung der Patienten stärken. Die VK speichert auf dem Chip obligatorische administrative Daten wie Name, Geburtsdatum und Geschlecht der Patienten, oder auch Versicherungsdeckung und allfällige Leistungsaufschübe.
Erfolgreiche Einführung am Inselspital
SAP und ihre Zürcher Partnerin emineo haben gemeinsam eine Lösung entwickelt, mit der sich die VK auf Basis einer serviceorientierten IT-Architektur (SOA) zentral integrieren und in den umliegenden Systemen bereitstellen lässt. Diese Lösung wurde im Rahmen eines Pilotversuchs erfolgreich im Inselspital Bern eingeführt. Die in Kooperation mit Santé Suisse (VeKa) finalisierte Anwendung ermöglicht durch den Einsatz von SAP NetWeaver eine schnelle, aber kontrollierte Veränderung von Geschäftsprozessen. Bei der Umsetzung wurden bestehende Enterprise Services der Branchenlösung SAP IS-H sowie neu entwickelte Enterprise Services in einem zentralen Service Repository zur Verfügung gestellt. Die auf der Grundlage von SAP Process Integration (SAP PI) realisierte Lösung integriert die benötigten Funktionalitäten als standardisierte Services, die innerhalb der Spitalinfrastruktur bereitgestellt werden. Sie erlauben eine optimale Integration in die bestehende SAP IS-H Lösung, in die Supportprozesse und in weitere Systeme. Ziel ist es, die Planungsprozesse im Spital zu automatisieren und so die Abläufe zu vereinfachen.
Weitere Spitäler folgen
Die Lösung hat weitere Spitäler überzeugt: Sämtliche Universitätsspitäler und 20 weitere Spitäler der Schweiz implementieren bis Ende 2009 die derzeit einzige verfügbare Umsetzung der obligatorischen VK-Funktionalität, um die administrativen Daten und die Versichertennummern ihrer Patienten in den eigenen Systemen zu verarbeiten. Die Versichertenkartenoperationen lassen sich im Gegensatz zu bereits bestehenden Lösungen tief in die administrativen Prozesse integrieren. Damit sollen vor allem die Planung und Aufnahme der Patienten einschliesslich Adress- und Versicherungsmutationen vereinfacht und teils automatisiert werden. Gemeinsam mit OKI und emineo hat SAP darüber hinaus ein Terminal für Self Services entwickelt, damit Patienten im Krankenhaus selbständig Informationen abfragen und Transaktionen durchführen können. Die Lösung berücksichtigt die strengen Vorgaben von Daten- und Persönlichkeitsschutz.
Erweiterte Services
Auf der neuen elektronischen Versichertenkarte können darüber hinaus freiwillig medizinische Daten eingetragen werden, etwa Blutgruppe, Impfungen, Allergien und Hinweise auf Patientenverfügungen. Zugriff haben hier ausschliesslich speziell autorisierte Personen, die über eine Health Professional Card (HPC) verfügen, eine eindeutige Identifikation als Ärztin oder Arzt. Die SAP NetWeaver Architektur wurde dabei so ausgewählt, dass die geplante Abfrage und Aktualisierung von medizinischen Daten (Notfalldatensatz) in Zukunft sichergestellt ist. (SAP/mc)