SAP bemüht sich um Zwischenfinanzierung

Der Vorstand wolle sicherstellen, dass der Konzern auch in Zukunft eine «angemessene Liquiditätsreserve in Höhe von mindestens 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung» habe. «Liquidität hat hohe Priorität», sagte der Finanzchef. Er kündigte an, die durch die 4,9 Milliarden Euro teure Übernahme des französischen Softwareunternehmens Business Objects vor einem Jahr entstandene Schuldenlast bis Ende 2009 komplett abzubauen. Derzeit stünden noch 2,3 Milliarden Euro Schulden durch den Zukauf in der Bilanz. Hinzu komme, dass SAP auch in diesem Jahr als Dividende von 600 Millionen Euro ausschütten wolle.


Barmittel von 1,6 Milliarden Euro
Zum Jahresbeginn verfügte SAP laut Brandt über Barmittel von 1,6 Milliarden Euro. Dazu habe der Konzern den Zufluss aus dem operativen Geschäft sowie Zugriff auf Kreditlinien von 1,6 Milliarden Euro. Dabei sei jedoch zu bedenken, dass ein nicht Anspruch genommener syndizierter Kredit über eine Milliarden Euro im November auslaufe. «Wir arbeiten derzeit an diesem Thema», erklärte der Finanzvorstand.


Festhalten an Mittelstandssoftware
Brandt bekräftigte, dass SAP an seiner Mittelstandssoftware «Business By Design» festhalte. «Wir sind davon überzeugt, dass das Produkt letztendlich erfolgreich sein wird.» Allerdings müsse das Geschäftsmodell effizienter werden. SAP habe noch zu hohe Kosten, um die Software über das Internet zur Verfügung zu stellen und zu betreiben. Wann das Umsatzziel von einer Milliarden Euro mit dem neuen Produkte erreicht werde, sei derzeit nicht zu sagen.


«Wir fahren immer noch auf Sicht»
Insgesamt sei es wegen der Wirtschaftskrise weiterhin sehr schwierig, eine Prognose zu geben. «Seit der Bekanntgabe unserer Zahlen vor einem Monat hat sich nichts geändert. Wir fahren immer noch auf Sicht», sagte Brandt. An der Massgabe von 100.000 Kunden im kommenden Jahr hält SAP dennoch fest. «Wir hatten zum Jahreswechsel 82.000 Kunden, und wir werden dieses Ziel auch ohne Zukäufe erreichen.» (awp/mc/ps/13)

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