SAP Deutschland: Betriebsrat abgeschmettert

Immerhin 5632 von ca. 9000 SAP-MitarbeiterInnen machten bei der Abstimmung mit, bei der es konkret um die Frage ging, ob ein Wahlvorstand zur Einleitung einer Betriebsratswahl gewählt werden sollte. Nur 509 von ihnen, so erklärte ein SAP-Sprecher, sprachen sich dafür aus.
 
Hopps Mahnung hat gewirkt
SAP Mitgründer Dietmar Hopp hatte sich vor ein paar Tagen in einem interview mit der «Wirtschaftswoche» ? deutlich für die Ohren der SAP-Belegschaft bestimmt ? mit scharfen Worten gegen die Schaffung eines Betriebsrates ausgesprochen. Er äusserte unter anderem die Befürchtung, ein solcher Betriebsrat könnte «fremdbestimmt» werden.
 
Gewerkschaft widerspricht
In einer ersten Reaktion auf das Abstimmungsergebnis verneinte die Gewerkschaft eine solche Gefahr: «Im Gegensatz zu den Äusserungen des Firmenmitbegründers Dietmar Hopp legen wir Wert auf die Feststellung, dass es hierbei nicht um eine externe Einflussnahme auf die Gestaltung der Arbeitsbeziehungen geht. Ein Betriebsrat besteht per Gesetz immer nur aus Mitarbeitern des Betriebes!»
 
«Respektable Minderheit»
Ansonsten versucht die IG Metall aber vor allem, der empfindlichen Niederlage noch etwas Positives abzuringen. So werden die zehn Prozent, die zugestimmt haben, als «respektable Minderheit» bezeichnet. Und die IG Metall verspricht, in Zukunft jeden aus der SAP-Belegschaft, der die Installierung eines Wahlvorstands befürwortet, zu unterstützen. (inside-IT/mc/pg)

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