Beim Gewinn blieb SAP dagegen leicht hinter der Erwartung zurück. Das Unternehmen bestätigte zudem wie erwartet den als ambitioniert eingestuften Ausblick für 2006. Der von Analysten viel beachtete Lizenzumsatz sei zwischen Januar und März um 22 Prozent auf 528 Millionen Euro geklettert, teilte das im EuroSTOXX 50 am Donnerstag in Walldorf mit. Die 18 von dpa-AFX befragten Experten hatten einen Anstieg auf 512 Millionen Euro erwartet. Der operative Gewinn vor Sonderposten sei von 381 Millionen Euro auf 457 (Prognose: 464) Millionen Euro gestiegen.
Erwartung der Experten übertroffen
Der Gesamtumsatz kletterte im ersten Quartal um 18 Prozent auf 2,04 Milliarden Euro. Damit übertraf SAP die Erwartung der Experten, die im Durchschnitt mit einem Anstieg auf 1,95 Milliarden Euro gerechnet hatten. Der Überschuss sei um elf Prozent auf 282 (Prognose: 290) Millionen Euro gestiegen. Bei der operativen Marge vor Sonderposten verzeichnete SAP einen Anstieg um 0,40 Prozentpunkte auf 22,4 Prozent. Experten hatten hier einen deutlich stärkeren Anstieg erwartet. Der Proforma-Gewinn je Aktie sei um 22 Prozent auf 1,02 Euro gestiegen.
Gewinn je Aktie soll steigen
Für 2006 rechnet SAP beim Lizenzumsatz weiter mit einem Anstieg zwischen 15 und 17 Prozent sowie beim Produktumsatz mit plus 13 bis 15 Prozent. Die operative Proforma-Marge soll dem Ausblick zufolge von 28,3 Prozent in 2005 auf 28,8 auf 29,3 Prozent zulegen. Der Gewinn je Aktie vor Sonderposten solle von 5,01 auf 5,80 bis 6,00 Euro steigen.
Ungewohnt optimistischer Ausblick SAP hatte im Januar mit diesem für das Unternehmen ungewohnt optimistischen Ausblick die Finanzmärkte überrascht. Unternehmenschef Kagermann stellte zudem weiter hohe Wachstumsraten bis zum Jahr 2010 in Aussicht. Die SAP-Aktie stieg seitdem um knapp ein Viertel. Der Softwarehersteller überholte damit in puncto Marktwert die Deutsche Telekom ein und ist derzeit das am Aktienmarkt drittteuerste deutsche Unternehmen.
In den USA profitiert
In den USA profitierte SAP erneut von den Folgen der Einkaufstour des Konkurrenten Oracle. Dort stieg der Umsatz aus dem Softwareverkauf um 25 Prozent auf 165 Millionen Euro. In der Region Amerika legte der Lizenzumsatz um 47 Prozent auf 228 Millionen Euro zu. Auch in Deutschland konnte SAP im ersten Quartal den Lizenzumsatz steigern. Hierzulande legte der Lizenzerlös um acht Prozent zu. In der gesamten Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika verzeichnete SAP einen Anstieg um sieben Prozent auf 229 Millionen Euro.
Aktienrückkauf soll weiter beschleunigt werden
Im ersten Quartal kaufte SAP 2,53 Millionen eigene Aktien für insgesamt 423 Millionen Euro zurück. Das Unternehmen bekräftigte zudem die Aussagen vom Januar, dass der Aktienrückkauf in diesem Jahr weiter beschleunigt werden solle. Möglich sei dies durch den hohen Bestand an liquiden Mitteln. Dieser stieg binnen Jahresfrist um knapp zwölf Prozent auf 3,8 Milliarden Euro. SAP setzt anders als Oracle auf Wachstum aus eigener Kraft und investiert derzeit in neue Produkte und Mitarbeiter. (awp/mc/ab)