Der viel beachtete Erlös aus dem Verkauf von Softwarelizenzen sei um acht Prozent auf 621 Millionen Euro gestiegen, teilte das im EuroSTOXX 50 notierte Unternehmen mit. Experten hatten mit einem Anstieg von 13 Prozent auf 675 Millionen Euro gerechnet. Im Gesamtjahr rechnet SAP beim Lizenzumsatz weiter mit einem Plus zwischen 15 und 17 Prozent. Der Gesamtumsatz legte im zweiten Quartal um neun Prozent auf 2,2 (Prognose: 2,29) Milliarden Euro zu.
Operativer Gewinn ebenfalls schwächer als erwartet
Das Proforma-Betriebsergebnis sei in den drei Monaten zwischen April und Juni um 13 Prozent auf 558 Millionen Euro gestiegen und blieb damit ebenfalls hinter der Analystenprognose zurück. Die Experten hatten hier mit einem Plus von 15 Prozent auf 572 Millionen Euro gerechnet. Die operative Proforma-Marge sei auf 25,4 (Vorjahr: 24,6) Prozent geklettert. Hier rechnet SAP 2006 weiter mit einem Wert zwischen 28,8 und 29,3 Prozent.
Ergebnis für erstes Halbjahr 2006 im Rahmen der Erwartungen
Der Gewinn je Aktie ohne Sonderposten sei im zweiten Quartal um 38 Prozent auf 1,41 Euro gestiegen. Hier geht SAP im Gesamtjahr weiter von einem Anstieg auf 5,80 bis 6,00 (2005: 5,01) Euro aus. «Mit dem Ergebnis für das erste Halbjahr 2006 sind wir im Rahmen unserer Erwartungen für das Wachstum des Produktumsatzes, den Anstieg der Pro-forma-operativen-Marge und den Anstieg des Proforma-Ergebnis je Aktie», sagte SAP-Chef Henning Kagermann.
Europa stagniert fast
«Der Auftragseingang ist stark und unsere Auftragspipeline ist gut gefüllt», sagte er. «Wir bringen neue Produkte wie geplant auf den Markt und die Nachfrage nach Produkten wie mySAP ERP 2005, Duet und SAP Analytics ist gross.» Im zweiten Quartal blieb SAP beim Lizenzerlös vor allem in den USA trotz eines 16-prozentigen Anstiegs auf 201 Millionen Euro hinter den Prognosen der Experten zurück. Auch in Europa fiel das Wachstum mit drei Prozent auf 296 Millionen Euro geringer aus als prognostiziert.
Aktie fiel auf Jahrestief, erholte sich aber wieder
Die Aktie fiel kurz nach Bekanntgabe der Zahlen um fast zehn Prozent auf das Jahrestief von 143,70 Euro, konnte sich aber in der Folge wieder etwas erholen. Zuletzt notierte das Papier mit einem Abschlag von acht Prozent bei 147 Euro. Bereits am Mittwoch gehörte das Papier wegen des Gerüchts über schlechte Zahlen zu den schwächsten DAX-Werten. Nach Einschätzung des LBBW-Experten Mirko Maier fiel vor allem der Lizenzumsatz enttäuschend aus, während die Margen etwas besser als prognostiziert sind. (awp/mc/ar)