Unter dem Strich verdiente der Vermögensverwalter in den ersten sechs Monaten mit 53,9 Mio CHF rund 28,5% weniger als in der Vorjahresperiode. Der den Aktionären zurechenbare Gewinn bzw. das Konzernergebnis nach Minderheiten fiel auf 50,8 (VJ 68,6) Mio CHF, wie die Bank am Donnerstag mitteilte. Gleichzeitig stiegen die Kundenvermögen seit Jahresende 2008 um 15% auf 79,9 Mrd CHF. Neben einem Netto-Neugeldzufluss von 4,8 (7,6) Mrd CHF trugen dazu auch die Marktperformance mit 3,2 Mrd CHF sowie positive Wechselkurseffekte mit 2,6 Mio CHF bei.
Ertragslage gegen den Trend positiv entwickelt
Das ausgewiesene Zahlenwerk lag damit zum Teil deutlich über den Markterwartungen. So rechneten die Analysten im Vorfeld im Durchschnitt lediglich mit einem den Aktionären zurechenbaren Reingewinn von 34,2 Mio CHF. Aber auch die übrigen Eckwerte lagen über dem Konsens. Entgegen dem Marktrend entwickelte sich die Ertragslage bei Sarasin positiv. Insgesamt summierten sich die Erträge im ersten Halbjahr auf 315,1 Mio CHF nach 307,5 Mio CHF, was einem Anstieg von 2,5% entspricht. Positiv habe sich dabei die im Rahmen der Wachstumsstrategie erfolgte Diversifikation ausgewirkt, kommentiert der Vermögensverwalter das Resultat.
Ertrag aus Zinsgeschäft leicht gesteigert
So stieg der Ertrag aus dem Zinsgeschäft um 5,4% auf 67,8 Mio CHF und der Erfolg aus dem Handelsgeschäft gar um 51,0% auf 62,8 Mio CHF. Demgegenüber sank der Ertrag aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft vor dem Hintergrund der im Vergleich zur Vorjahresperiode tieferen Vermögensbasis um 15,7% auf 170,5 Mio CHF.
Cost/Income Ratio auf 73,1% verschlechtert
Die Kosten kletterten im gleichen Zeitraum um 9,7% auf 230,3 Mio CHF. Gegenüber dem zweiten Halbjahr 2008 gingen die Kosten jedoch um 10% zurück, heisst es in der Mitteilung. Der Personalaufwand schlug dabei mit 168,5 Mio CHF (+13,3%) und der Sachaufwand mit 61,8 Mio CHF (+0,8%) zu Buche. Damit verschlechterte sich die Cost/Income Ratio auf 73,1% nach 68,3% im ersten Halbjahr 2008. Die Tier 1 Ratio verbesserte sich dagegen weiter auf 15,4% von 15,1% im Vorjahr.
Ziele 2009 bekräftigt
Für das laufende Geschäftsjahr hält die Bank an ihren Zielen fest. Weiterhin will die Bank einen Netto-Neugeldzufluss über 7,0 Mrd CHF generieren. Aufgrund des Marktumfeldes bleibe aber eine Prognose für die Entwicklung der Ertragslage schwierig, schreibt die Bank zum Ausblick. Basierend auf dem präsentierten Halbjahresergebnis sowie unter Annahme einer Verbesserung der Märkte im zweiten Halbjahr 2009 erwarte die Bank aber ein operatives Ergebnis im Bereich des Geschäftsjahresergebnisses von 2008.
Striktes Kostenmanagement
Wichtig sei dazu weiterhin ein striktes Kostenmanagement. Dennoch will die Bank ihre globale Präsenz auch im zweiten Halbjahr 2009 weiter ausbauen: Geplant ist ein dritter Standort in Deutschland; geprüft wird auch die Eröffnung einer Repräsentanz in China. Demgegenüber will die Bank den Personalbestand «ungefähr» auf dem aktuellen Niveau halten. Gleichzeitig sollen jedoch Opportunitäten zur Anstellung weiterer Kundenberater weiterhin «gezielt», aber «zurückhaltend» genutzt werden. (awp/mc/ps/05)