Sarasin: Rabobank lanciert öffentliches Kaufangebot – Unattraktiver Preis
Rabobank bietet 3’687,50 CHF für alle im Publikum befindlichen Namenaktien B der Basler Traditionsbank. Der gebotene Preis liegt damit deutlich unter dem Schlusskurs von Montag von 4’845 CHF.
Mindestangebot nur wegen gesetzlicher Grundlage
Der unattraktive Preis bringt zum Ausdruck, dass Rabobank ihren Anteil von 69% an Sarasin gar nicht erhöhen will. Nur weil es das Gesetz so will, legen die Niederländer ein Mindestangebot vor. In dieser Logik empfiehlt ein vom Sarasin-Verwaltungsrat eingesetzter unabhängiger Ausschuss den Aktionären, das Angebot nicht anzunehmen. Das Angebot sei nicht angemessen. Rabobank schliesse auch nicht aus, dass sie allfällig angediente Namenaktien B zu einem späteren Zeitpunkt wieder am Markt platzieren wird.
Angebotsfrist bis 26. März
Nichts desto trotz dauert die Angebotsfrist vom 20. Februar bis 26. März 2007, wie aus dem am Dienstag publizierten Inserat hervorgeht. Kommt das Angebot zustande, wird die Annahmefrist nach Ablauf der Angebotsfrist um 10 Börsentage verlängert. Wird die Angebotsfrist nicht verlängert, beginnt die Nachfrist am 30. März 2007 und endet am 16. April 2007.
2002 bei Sarasin eingestiegen
Die Rabobank war bereits 2002 bei Sarasin eingestiegen. Ende 2006 löste sie eine Option zur Übernahme der Mehrheit ein und erhöhte ihre Beteiligung von 28 auf 46% des Aktienkapitals. Der Stimmrechts-Anteil stieg von 16% auf 69%. An die Rabobank verkauft hatte die Eichbaum Holding, in der die Anteile der ehemaligen Sarasin-Partner gebündelt waren. Die Übernahme durch Rabobank wurde entsprechend von der Bank Sarasin begrüsst. Sarasin behält ihren Namen und bleibt als eigenständiges Unternehmen an der Schweizer Börse kotiert. (awp/mc/gh)