Saxo Bank Kommentar: «Schweizer Franken bleibt sicherer Hafen»

China wiederum beschuldigt den Westen, allen voran die USA, durch die niedrigen Zinsen Anleger zu spekulativen Investitionen in China anzuregen. Ausserdem seien die Vereinigten Staaten durch ihre Lohn- und Ausgabenpolitik selber für ihre mangelnde Wettbewerbsfähigkeit gegenüber China verantwortlich. «Chinas Zinserhöhung diese Woche war für die Märkte eine Überraschung», so Nick Beecroft, Devisenspezialist bei der Saxo Bank, in seinem Kommentar. «Dennoch sehen wir damit nicht das vorzeitige Ende des Währungskriegs gekommen. Die Wahrheit liegt nämlich eher darin, dass die chinesische Regierung die Zinsen nicht aus währungspolitischer Sicht angehoben hat, sondern um den heimischen Immobilienmarkt abzukühlen.»


Kein Zugeständnis an den Westen
Beecroft bewertet die jüngste Zinserhöhung der chinesischen Notenbank demnach keinesfalls als Zugeständnis an den Westen. «Die Geschichte zeigt, dass China unter allen Umständen sein Gesicht wahren will. Je verhärteter die Fronten sind, desto mehr möchte China beweisen, dass das Wohl des Volkes der Regierung wichtiger ist als die Beziehung zu Handelspartnern», so der Saxo Bank Experte. Wenn China seine Währung also nicht weiter aufwertet, dann sieht Nick Beecroft eine aktive Abwertung des Dollars kommen. «Die US-Regierung wird dann keine andere Wahl haben, als ihre eigene Währung gegenüber der Währung  ihrer Handelspartner abzuwerten. Dies wäre eine innenpolitisch sehr populäre Entscheidung.»


Australischer Dollar und Schweizer Franken
Beecroft empfiehlt Anlegern daher: «Es spricht einiges dafür, Devisen von starken Volkswirtschaften mit einem soliden Finanzsystem zu kaufen. Der Australische Dollar bietet sich hier besonders an: 5 Prozent Zinsen, eine wegen des Rohstoffhandels mit China boomende Wirtschaft, ein nahezu unbeschädigtes Bankensystem und eine lockere Währungspolitik. Auch der Schweizer Franken bleibt als sicherer Hafen attraktiv, obwohl die Währung nicht von einem hohen Leitzins profitieren kann.» (Saxo/mc/hfu)

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