Insgesamt bewilligte der SBB-Verwaltungsrat Investitionen von rund 1,5 Mrd CHF, wie CEO Andreas Meyer vor den Medien ausführte. Einen Vorbehalt gibt es allerdings: 23 der 50 neuen Züge braucht es nur dann, wenn die Zürcher Durchmesserlinie erstellt wird. Deren Finanzierung durch Bund und Kantone sei aber «auf gutem Weg», sagte Meyer.
Ab 2011 auf den Schienen – Längere Kompositionen
Die ersten neuen Züge verkehren voraussichtlich 2011 auf dem Zürcher S-Bahn-Netz. Alle 50 sind laut Liefervertrag im Jahr 2015 in Betrieb. Jede Komposition besteht aus sechs fest verbundenen Doppelstockwagen mit Niederflur-Einstieg, vorne und hinten ist je ein Antriebswagen. Mit 150 Metern sind die künftigen Doppelstöcker länger als die heutigen Kompositionen. Jeder Zug kann maximal fast 1700 Fahrgäste transportieren, die meisten allerdings stehend – es gibt 526 Sitzplätze. Dafür ist neu mehr Platz für Kinderwagen, Velos oder Rollstühle. Auch die Toiletten sind rollstuhlgängig.
Heute Doppelstock-Züge werden mit Zwischenwagen ergänzt
Damit auch die heutigen Doppelstock-Züge der S-Bahn in Zukunft über Niederflur-Eingänge verfügen, werden sie zwischen 2010 und 2016 mit je einem entsprechenden Zwischenwagen ergänzt, der zudem über eine rollstuhlgängig Toilette verfügt. 121 Wagen hat die SBB bestellt. Die heutigen Doppelstockwagen der ersten Generation werden klimatisiert.
Stadler AG erhält Zuschlag für neues Rollmaterial
Die Aufträge für das neue Rollmaterial wurden laut Meyer in zwei Lose aufgeteilt: Erstens die neuen Kompositionen, zweitens die ergänzenden Wagen. Als Hersteller der 50 neuen Triebzüge wählte die SBB die Stadler AG in Altenrhein SG. Die SBB investiert dafür – einschliesslich Eigenleistungen – gut 1 Mrd. Franken.
Siemens/Bombardier stellen Niederflur-Doppelstöcker her
Den Zuschlag für die 121 Niederflur-Doppelstöcker erhielt die Bietergemeinschaft Siemens/Bombardier. Wo die Wagen hergestellt werden, konnte Meyer nicht sagen. Das Investitionsvolumen hier beträgt 360 Millionen CHF, ebenfalls einschliesslich Eigenleistungen. Dazu kommen jeweils weitere Kosten wie etwa Projektreserven und Vorfinanzierungskosten.
20 Mrd. Franken für eigenes Rollmaterial bis 2030
Nicht nur die Zürcher S-Bahn soll im übrigen neue Züge erhalten. Die SBB investiert bis 2030 rund 20 Mrd CHF in ihr Rollmaterial. Darin eingeschlossen sind Investitionen in die Tochterunternehmen Lyria und Cisalpino. (awp/mc/pg/28)