SBB rüstet alte Wagen für 86 Mio. Franken auf

«Die Aufwertung der alten Wagen hilft, dass der Engpass mit dem Rollmaterial nicht noch enger wird», sagte SBB-Sprecher Jean-Louis Scherz auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA. Konkret baut die SBB bei den einstöckigen Wagen (Bpm 51) eine Klimaanlage und automatisierte Türen ein. Zudem werden sie saniert und neu lackiert, bevor sie wieder wie bisher zwischen Genf und Brig, am Gotthard, sowie auf der Linie Basel-Aarau-Zürich-Chur zum Einsatz kommen. Die Arbeiten werden in den Industriewerken in Olten und Bellinzona durchgeführt.


Bis 2020 werden neue Wagen für 20 Mrd. Franken beschafft
Unabhängig von der Aufwertung will die SBB bis ins Jahr 2020 neue Wagen für insgesamt 20 Mrd CHF kaufen. Für den Frühsommer steht die Bestellung neuer Doppelstockzüge an – es handelt sich laut SBB um die grösste Bestellung in der Geschichte des Unternehmens.


SBB-Kunden grösstenteils zufrieden
Die Zugreisenden werden gegen aufgewertete oder neue Wagen nichts einzuwenden haben, sie waren aber bereits 2009 grösstenteils zufrieden mit der SBB. Das ergab die jährlich durchgeführte Befragung bei den Kundinnen und Kunden. Gemäss der Befragung lag die «Gesamtzufriedenheit» im Jahr 2009 bei 75,6 von maximal 100 Punkten. Im Vorjahr erreichte die SBB einen leicht höheren Wert von 75,7 Punkten. Am schlechtesten – mit 61,3 Punkten – bewerteten die Reisenden das Preis-Leistungsverhältnis. Im Vorjahr lag dieser Wert allerdings mit 59,8 Punkten noch tiefer.

Abstriche gab es im Vergleich zum Vorjahr in den Kategorien «Sitzplatzangebot im Zug» (2008: 69,5 Punkte, 2009: 67,9 Punkte), «Sauberkeit im Zug» (2008: 70,5, 2009: 69,0) und «Sauberkeit am Bahnhof» (2008: 69,4 Punkte, 2009: 68,7 Punkte), wie die SBB am Dienstag mitteilte. Besser zufrieden als im Vorjahr waren die Kundinnen und Kunden mit den Informationen bei Störungen (2008: 79,2 Punkte, 2009: 79,4 Punkte).


SBB kauft BLS 13 Gelenk-Triebwagen ab
Die SBB gab am Dienstag ebenfalls bekannt, dass sie der BLS 13 Gelenk-Triebwagen (GTW) abkaufen wird. Der Verwaltungsrat habe dafür einen Kredit von 61,9 Mio CHF genehmigt. Die 2004 gebauten Züge vom Hersteller Stadler Rail kommen dereinst im Berner und Solothurner Jura zum Einsatz. Dort will die SBB ab 2013 zum ersten Mal das Flügelzug-Konzept umsetzen, mit dem die BLS bereits Erfahrungen gesammelt hat. Züge ab Biel werden in Sonceboz-Sombeval getrennt; ein Teil fährt nach Moutier und Solothurn, der andere nach La Chaux-de-Fonds. Bis die BLS-Züge verfügbar sind, verkehren auf diesen Strecken Domino-Züge. (awp/mc/pg/22)

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