SBB trotz Rekordergebnis mit finanziellen Sorgen
Gegenüber dem Vorjahr stieg der Gewinn um 264,6 Mio CHF. Die Zahl der Reisenden nahm um 5,2% zu. Zu dem guten Ergebnis beigetragen hätten neben den steigenden Passagierzahlen auch das gute Immobiliengeschäft. «Fortschritte» habe es auch beim Güterverkehr gegeben, sagte Meyer an der Bilanzmedienkonferenz. Das Ergebnis von SBB Cargo sei mit einem Verlust von 29,9 Mio CHF markant besser ausgefallen als im Vorjahr (190,4 Mio). Zum Glück sei die Sanierung von SBB Cargo schon vor Ausbruch der Finanzkrise angepackt worden. Das Transportvolumen im internationalen Geschäft sei in den letzten Monaten um 20% zurückgegangen. Weniger stark ausgewirkt habe sich die Krise im Inlandgeschäft. Die Verkehrsleistung beim Güterverkehr ging 2008 um 6,3% auf 12,53 Mrd Nettotonnenkilometer zurück.
322,6 Mio. Fahrgäste
Im Personenverkehr verbesserte sich das Ergebnis von 83,8 auf 276,8 Mio CHF. Insgesamt wurden 322,6 Mio Fahrgäste gezählt. Diese legten 16,14 Mrd Kilometer zurück (plus 6,7%). Überproportional um 8% sei die Nachfrage in den Hauptverkehrszeiten gestiegen. Laut Meyer nahm die Zahl der Reisenden in den letzten fünf Jahren um 31% zu. Prognostiziert war ein Wachstum von lediglich 12%.
Mieterträge um ein Drittel gestiegen
Die Mieterträge der SBB-Immobilien stiegen seit 2001 um insgesamt ein Drittel. Den wichtigsten Beitrag leisteten die Läden in den 31 grössten Bahnhöfen. Der Umsatz stieg 2008 um 6,1% gestiegen. Die in der Immobiliensparte erwirtschafteten Mittel flossen vor allem in Ausgleichszahlungen an die Infrastruktur und in die Sanierung der SBB-Pensionskasse. Schliesslich resultierte lediglich ein Gewinn von 3,3 Mio CHF (Vorjahr 32,6 Mio). Bei der Sparte Infrastruktur weist die Rechnung einen Gewinn von 30,4 Mio CHF (Vorjahr: 32,2 Mio) aus.
Verschuldung steigt über eine halbe Milliarde Franken
Wie in den letzten Jahren konnte die SBB auch 2008 ihre Investitionen nicht vollständig aus eigenen Mitteln finanzieren. Die Verschuldung erhöhte sich um 505,6 Mio CHF (Vorjahr: 429,8 Mio). Von 2004 bis 2008 stieg die Nettoverschuldung von 11,3 auf 15,2 Mrd CHF.
Rahmenbedingungen hinterfragen
Der Mittelabfluss wird gemäss Meyer den Mittelzufluss aus dem Betrieb auch künftig deutlich übersteigen, da dringend nötige Investitionen anstünden. Um die Verschuldung mindestens zu stabilisieren, müssten die finanziellen und rechtlichen Rahmenbedingungen der SBB hinterfragt werden.
Investitionsbedarf von 60 Mrd. Franken bis 2050
Bis 2050 zeichne sich ein Investitionsbedarf von etwa 60 Mrd CHF für Infrastruktur und Rollmaterial ab. Allein für neues Rollmaterial bis 2030 seien 20 Mrd CHF nötig. Dazu müssten neue Finanzierungsmöglichkeiten erschlossen werden. (awp/mc/ps/13)