Das Sanierungskonzept fordere von den Mitarbeitenden, den Pensionierten und der SBB grosse Sanierungsanstrengungen, schreibt die SBB in einem Communiqué. Der zu leistende Sanierungsbetrag beläuft sich auf rund 2,54 Mrd CHF. Darin enthalten ist ein weiterer Beitrag der SBB in der Höhe von 938 Mio CHF. Der Beitrag des Bundes, den die eidgenössischen Räte noch bewilligen müssen, beläuft sich auf 1,15 Mrd CHF.
Mitarbeitende und Pensionierte gefordert
Die SBB wird die Sanierung in den nächsten zehn Jahren knapp 100 Mio CHF jährlich und danach weitere 15 Jahre 25 Mio pro Jahr kosten. Auch die Mitarbeitenden und Pensionierten sind gefordert. Angestellte sollen 2009 auf die Verzinsung des Altersguthabens verzichten. 2010 soll die Verzinsung im ersten Halbjahr 2% betragen, im zweiten Halbjahr 2,5%. Rentenbezüger sollen während der Sanierungsperiode auf den Teuerungsausgleich verzichten. Das Rentenalter soll von 63,5 auf 65 Jahre erhöht werden.
Deckungsgrad unter 80 % gesunken
Die Sanierung sei dringend, schreibt die SBB, denn der Deckungsgrad der Kasse belief sich Ende 2008 auf 79,2%. Gründe für die Deckungslücke sind laut dem Unternehmen die ungenügende Gründungsfinanzierung 1999 durch den Bund sowie die aktuelle Finanzkrise.
Kritik der Gewerkschaften
Die von der SBB als «dringend notwendig» bezeichnete Sanierung wird von den Gewerkschaften kritisiert. Das Personal müsse mit den Sanierungsbeiträgen «schwerwiegende Einbussen» in Kauf nehmen, schreibt die Gewerkschaft des Verkehrspersonals (SEV) in einer Mitteilung. Die vom Personal und den Pensionierten verlangten Sanierungsmassnahmen erreichen laut SEV «die Grenze des Zumutbaren.» Die Massnahmen seien äusserst einschneidend und verschlechterten die Attraktivität der SBB.
transfair: Bund soll Verpflichtungen nachkommen
Als «sehr schmerzhaft» bezeichnete auch die Gewerkschaft transfair die notwendigen Sanierungsmassnahmen. Der Verwaltungsratsentscheid sei aber durchaus «erfreulich» schreibt transfair. Die Gewerkschaft verlangt, dass sich der Bund nicht nur mit 1,15, sondern mit 3,4 Mrd CHF an der Sanierung beteiligt. Denn der Bund sei aufgrund der ungenügenden Ausfinanzierung der Kasse für die «miserable» Situation mitverantwortlich. Auch der SEV fordert, dass der Bund seinen Verpflichtungen nachkommt. (awp/mc/pg/23)