SBB: Wieder in den schwarzen Zahlen
Im Vorjahr hatte die SBB noch einen Verlust von 166,3 Mio CHF zu verzeichnen. Das um fast 408 Mio bessere Resultat ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass dieses wegen eines neuen Rechnungslegungsstandards nicht mehr mit Rückstellungen für die Pensionskasse belastet wurde.
Betriebsertrag gesteigert, Aufwand gesenkt
Zum positiven Ergebnis beigetragen haben aber auch alle operativen Bereiche, wie SBB-Verwaltungsratspräsident Thierry Lalive d’Epinay an einer Medienkonferenz in Zürich ausführte. So konnte zum einen der Betriebsertrag um 1,8% auf 7,2 Mrd CHF gesteigert, zum anderen der Aufwand um 2,6% auf 6,9 Mrd CHF gesenkt werden. «Die SBB hat mit weniger Ressourcen mehr produziert», sagte Lalive d’Epinay. Profitiert hätten die SBB dabei aber auch von der guten Konjunkturlage und der positiven Konsumentenstimmung.
4 % höhere Einnahmen aus Billetverkäufen
Deutlich mehr eingenommen hat die SBB 2006 bei den Billettverkäufen (+4%) und bei den Abgeltungen für die Benützung der Infrastruktur (+18,4%). Leicht höher sind auch die Erlöse aus dem Güterverkehr ausgefallen (+1,6%).
Weniger Subventionen
Mit 1,84 Mrd CHF hat die SBB von Bund und Kantonen unter dem Strich 4,3 Mio weniger Subventionen erhalten. Dies ist namentlich darauf zurückzuführen ist, dass die Subventionierung der Trassenpreise für den Güterverkehr um ein Drittel heruntergefahren wurde. Die Abgeltungen für den Regionalverkehr und für die Infrastruktur sind dagegen gestiegen.
70 Mio. Franken tiefere Lohnzahlungen
Auf der Ausgabenseite hat Reduktion des Personalbestands um 400 Vollzeitstellen zu Buche geschlagen: So sind 2006 die Lohnzahlungen fast 70 Mio CHF tiefer ausgefallen als 2005. Ausserdem ist auch der Investitionsaufwand der SBB gesunken.
9,2 Mio. Passagiere mehr befördert
Die SBB kann indes nicht nur auf ein finanziell positives Jahr zurückblicken, sie hat auch ihre Verkehrsleistung steigern können. So sind 2006 285,1 Mio Passagiere befördert worden, 9,2 Mio oder 3,3% mehr als im Vorjahr. Lalive d’Epinay führte die Zunahme auf den Bahn-2000-Effekt zurück. Dieser Effekt ist auch in der Zahl der General- und Halbtaxabonnements spürbar. So hatten Ende 2006 über 315’000 Personen ein Generalabonnement (+8,4%) und über 2 Mio Personen ein Halbtaxabonnement (+2,6%).
Preisdruck im internationalen Gütergeschäft
Auch beim Güterverkehr, der auch 2006 mit einem Verlust abschloss, hat die SBB ihre Leistung gesteigert. Total hat sie 12,3 Mio Tonnenkilometer verzeichnen können, 7,5% mehr als im Vorjahr. Dass die Erträge von SBB Cargo nicht gleich stark wie die Leistung angestiegen sind, dokumentiert den Preisdruck, der namentlich im internationalen Gütergeschäft herrscht. (awp/mc/pg)