SBB will gleich lange Spiesse wie Konkurrenz
In der jüngsten Ausgabe der Zeitschrift «Das Personal» der christlichen Gewerkschaft transfair ist die Rede von happigen Forderungen seitens der SBB. Wesentliche strittige Punkte sind die Arbeitszeitregelung, Lohnzulagen sowie Regelungen für berufliche Neuorientierung.
Gleich lange Spiesse gefordert
Die SBB fordert gleich lange Spiesse wie ihre Hauptkonkurrentin, die BLS Lötschbergbahn, wie Sprecher Roland Binz am Donnerstag auf Anfrage sagte. Es gehe nicht an, dass die gleichen Gewerkschaften mit der BLS einen GAV abgeschlossen hätten, der im Wettbewerb mehr Vorteile bringe als jener der SBB. Bernhard Schmidt, Branchenleiter öffentlicher Verkehr bei transfair, hielt dagegen, dass die weit kleinere BLS in vielen Bereichen, etwa dem Fernverkehr, keine Konkurrentin der SBB sei. Die SBB beschäftige den überwiegenden Teil der Schweizer Bahnangestellten und habe eine Leaderfunktion inne.
Verhandlungen aufnehmen
Die SBB auf der einen und die gewerkschaftliche Verhandlungsgemeinschaft mit SEV, transfair, dem Verband der Lokführer (VSLF) und dem Kaderverband KVöV wollen nun Verhandlungen aufnehmen. Termine stehen laut Schmidt noch nicht fest. Der neue GAV mit der BLS Lötschbergbahn ist seit Anfang Jahr in Kraft. Die Lokführer-Gewerkschaft VSLF hat ihn im vergangenen September allerdings nicht unterschrieben. Der Vertrag bringe Verschlechterungen bei der Arbeitszeit und den Abgeltungen für unregelmässige Arbeit, teilte der Verband damals mit.
Neuer Rahmen-GAV
Separat verhandelt wird zur Zeit über einen Rahmen-GAV für alle Schweizer Normalspurbahnen. Dieser soll Lohndumping durch ausländische Unternehmen verhindern. Geplant ist, die Gespräche im kommenden Frühjahr abzuschliessen. (awp/mc/gh)