SBVg: «Swiss Finance Institut» startet 2006
Das «Swiss Finance Institute» wurde vor zwei Jahren von der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg) ins Leben gerufen. Die Banken schufen zu seiner Finanzierung eine mit 75 Mio CHF dotierte Stiftung.
Operativer Start anfangs 2006
Am Dienstag gab Olivier Steimer, Stiftungspräsident und Verwaltungsratspräsident der Waadtländer Kantonalbank (BCV), den Abschluss der Vorarbeiten bekannt. Das vom Lausanner Professor Jean-Pierre Danthine operativ geleitete Institut beginnt seine Arbeit am Anfang 2006. Zweck des Institutes ist die Förderung und Bündelung von Hochschulbildung und -forschung über das Bank- und Finanzwesen in der Schweiz. Das geschieht über die direkte Förderung von Lehrstühlen.
30 spezialisierte Spitzenprofessuren
Die Schweizerische Bildungslandschaft soll dereinst über 30 spezialisierte Spitzenprofessuren verfügen, wie Steimer vor den Medien in Bern sagte. Akademische Stars sollen das Angebot als Gastdozenten ergänzen. Als Studierende stellen sich die Initianten eine «Elite» aus dem In- und Ausland vor. Doktorieren sie, werden sie gezielt gefördert. Forschung und Praxis sollen eng ineinander greifen. Wo die Ausbildungen stattfinden, ist offen. Wie SBVg-Präsident Pierre Mirabaud sagte, erhält der Beste den Zuschlag. Kleinere Unis dürften kaum zum Zuge kommen, denn eine «gewisse kritische Grösse» sei für die erwartete «Exzellenz» unumgänglich, sagte Steimer.
Verbunden mit Hochschulen
Derzeit sind die Hochschulen Lausanne und Genf in der West- und Zürich in der Deutschschweiz mit dem Institut bereits verbunden. Andere Universitäten können folgen, aber nur, wenn sie strenge qualitative Vorgaben erfüllen.
Stiftung der Banken
Das Institut wird über 18 Mio CHF im Jahr verfügen. Die Stiftung der Banken schüttet jährlich bis zu 7 Mio CHF aus, der Bund trägt über sein Nationalfondsprogramm FINRISK 3 Mio CHF, die Universitäten beteiligen sich mit 6 Mio CHF. Dazu kommen weitere Beiträge aus privaten Stiftungen. Wie es am Dienstag hiess, ist die Finanzierung von Seiten der Banken für 15 Jahre gesichert.
Unterstützung durch den Bund
Charles Kleiber, Staatssekretär für Bildung und Forschung, begrüsste das «Finance Institute». Der Bund unterstütze es, weil es dem nationalen Forschungsschwerpunkt im Finanzwesen (FINRISK) neue Perspektiven eröffne. Zudem sei die Initiative für weitere massgebliche Wirtschaftszweige als Beispiel einer Partnerschaft Privater mit der Öffentlichkeit «wegweisend». Hans Weder, Rektor der Universität Zürich, sagte, das Institut füge sich nahtlos in die Strategien seiner Hochschule, der ETH Zürich und der Universitäten Lausanne und Genf ein. Es sei angebracht, Forschung und Lehre beim Finanz- und Bankenwesen auszubauen. Dass dies nach qualitativen Gesichtspunkten geschehe, sei zu begrüssen. (awp/mc/gh)