Scania enttäuscht trotz Gewinnsprung im dritten Quartal

In den Monaten Juli bis September sei der Vorsteuergewinn gegenüber dem Vorjahreszeitraum um fast ein Viertel auf 2,375 Milliarden schwedische Kronen (259 Mio Euro) gestiegen, teilte das Unternehmen am Montag in Södertälje mit. Von der dpa-AFX-Partneragentur Thomson Financial News (TFN) und SME Direkt befragte Analysten hatte im Schnitt jedoch mit einem stärkeren Anstieg auf 2,480 Milliarden Kronen gerechnet.


Zahlen mit gemischten Gefühlen aufgenommen
An der Börse wurden die Zahlen dann auch mit gemischten Gefühlen aufgenommen. Während die Scania-Aktie unmittelbar nach Vorlage der Zahlen deutlich nachgab, drehte sie wenige Minuten später ins Plus. Zuletzt notierte die B-Aktie bei 167,00 Kronen 0,3 Prozent im Plus, während die mit höherem Stimmrecht ausgestattete A-Aktie sogar um 1,16 Prozent auf 174,00 Kronen zulegte. Der Umsatz sei deutlich besser als erwartet ausgefallen, die Margen aber schlechter, sagte Analyst Anders Bruzelius von der Swedbank. Insgesamt sei der Quartalsbericht als neutral bis leicht negativ anzusehen.


Mehr Lastwagen ausgeliefert
Beim Umsatz legte Scania um gut 20 Prozent auf 19,907 Milliarden Kronen zu und lag damit klar über den Erwartungen der Analysten, die nur mit 18,622 Milliarden Kronen gerechnet hatten. Der operative Gewinn stieg um mehr als ein Viertel auf 2,552 Milliarden Kronen, der Überschuss kletterte um 37 Prozent auf 1,754 Milliarden Kronen. Mit 16.295 Lkw und Bussen lieferte Scania 9 Prozent mehr Fahrzeuge aus als im Vorjahreszeitraum. Der Auftragseingang stieg um gut ein Drittel auf 18.264 Fahrzeuge.


75.000 Lkw und Busse im Gesamtjahr bestätigt
Für das Gesamtjahr bestätigte das Unternehmen sein Ziel, 75.000 Lkw und Busse zu verkaufen, nachdem bis Ende September 53.873 Fahrzeuge abgesetzt wurden. Zugleich bekräftigte Scania den mittelfristigen Ausblick des Unternehmens. Demnach soll der Umsatz in den Jahren 2007 bis 2009 jährlich im Schnitt um zehn Prozent wachsen, als EBIT-Marge werden weiter 12 bis 15 Prozent angepeilt. Die Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE) soll auf mehr als 30 Prozent steigen.


Weiterhin hohe Nachfrage erwartet
Scania rechne weiter mit einer starken Nachfrage nach schweren Lkw, hiess es in der Mitteilung. Bisher gebe es keine Anzeichen für eine negative Beeinflussung des Marktes durch die Krise an den Kreditmärkten. Vor allem in den neuen EU-Staaten in Osteuropa, in Russland und den anderen Nachfolgestaaten der Sowjetunion rechnet Scania mit einer anhaltend hohen Nachfrage nach Lkw. Für das eigene Unternehmen rechnet Scania daher mit einem anhaltend starken Wachstum bei hoher Profitabilität. Die Produktion laufe nach der deutlichen Ausweitung im bisherigen Jahresverlauf auf hohem Niveau. Bis Ende 2009 solle sie auf 100.000 Einheiten ausgebaut werden. Langfristig sei eine Erhöhung der Produktion auf 130.000 bis 140.000 Fahrzeuge pro Jahr möglich. An Scania sind Volkswagen und MAN mit zusammen rund 51 Prozent der Stimmrechte beteiligt. (awp/mc/gh)

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