Scania mit Gewinnsprung im zweiten Quartal – Unter Erwartungen

In den Monaten April bis Juni sei der Vorsteuergewinn um 46 Prozent auf 2,895 Milliarden schwedische Kronen (314 Mio Euro) gestiegen, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Södertälje mit. Von SME Direkt befragte Analysten hatten im Schnitt sogar mit einem Anstieg um mehr als 50 Prozent auf 3,046 Milliarden Kronen gerechnet. Unterm Strich kletterte der Gewinn um 45 Prozent auf 2,008 Milliarden Kronen.

Umsatz über Analystenerwartungen
Der Umsatz legte gegenüber dem Vorjahr um 16 Prozent auf 20,911 Milliarden Kronen zu und lag damit deutlich über den von den Analysten erwarteten 20,375 Milliarden Kronen. Insgesamt wurden in den drei Monaten 19.995 Lkw und Busse ausgeliefert, 22 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der Auftragseingang legte sogar um 31 Prozent auf 22.185 Fahrzeuge zu. Unterm Strich wurden damit 1.800 Lkw und Busse mehr bestellt als ausgeliefert.

Nachfrageschub aus Osteuropa
«Die Nachfrage nach Nutzfahrzeugen steigt in praktisch allen Märkten, wo Scania aktiv ist», sagte Scania-Chef Leif Östling. Vor allem in Osteuropa stieg der Absatz deutlich an. Mit 4.214 Lkw und Bussen wurden hier in den drei Monaten fast doppelt so viele Fahrzeuge ausgeliefert, wie ein Jahr zuvor (2.123). Deutlich zulegen konnte Scania in Lateinamerika, wo mit 3.347 Fahrzeugen 36 Prozent mehr verkauft wurden als ein Jahr zuvor. In Westeuropa stieg der Absatz dagegen nur um vier Prozent auf 9.547 Fahrzeuge, wobei der Bus-Absatz sogar um fast 30 Prozent zurückging. Der Auftragseingang legte hier aber deutlich zu. Insgesamt gingen aus Westeuropa 12.608 Bestellungen ein, 48 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Zuversichtlich für Zukunft
Für die Zukunft zeigte sich der Scania-Chef weiter zuversichtlich. «Wir gegen davon aus, dass die Nachfrage nach schweren Lkw stark bleibt», sagte Östling. Scania produziere derzeit an der Kapazitätsgrenze von 80.000 Fahrzeugen pro Jahr. Bis Jahresende solle die Kapazität aber um rund fünf Prozent erhöht werden. Bis Ende 2009 soll sie dann auf 100.000 Lkw und Busse pro Jahr steigen. Zugleich bekräftigte Östling den mittelfristigen Ausblick des Unternehmens. Demnach soll der Umsatz in den Jahren 2007 bis 2009 jährlich im Schnitt um zehn Prozent wachsen, als EBIT-Marge werden weiter 12 bis 15 Prozent angepeilt.

VW will MAN und Scania zusammenführen
Grösster Anteilseigner bei Scania ist der Autobauer Volkswagen , der inzwischen 36,4 Prozent der Stimmrechte kontrolliert. Der deutsche Konkurrent MAN ist nach seinem Anfang des Jahres gescheiterten Übernahmeversuch mit 14,8 Prozent beteiligt. VW will MAN und Scania mit seinem eigenen Lkw-Geschäft in Brasilien zusammenführen. (awp/mc/ar)

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