Der konsolidierte Nettoumsatz nahm gegenüber dem Krisenjahr 2008/09 um 41,7% auf 188,9 Mio CHF zu, wie der Elektrokomponenten-Hersteller am Dienstag mitteilte. Der Auftragseingang verbesserte sich um 56,5% auf 207,3 Mio CHF. Besonders stark wachsen konnte die Gruppe in China mit einem Umsatzplus von 94%. Das ostasiatische Land ist mit einem Umsatzanteil von 22 (VJ 17)% der zweitwichtigste Markt der Gruppe nach Deutschland. Das Betriebsergebnis (EBIT) der Gruppe belief sich auf 15,0 Mio CHF, nachdem sich dieses 2008/09 noch auf -9,2 Mio CHF belaufen hatte. Auch das Nettoergebnis war im abgelaufenen Jahr mit 12,0 Mio CHF klar positiv. Im Jahr davor hatte Schaffner noch einen Nettoverlust von 10,9 Mio CHF ausweisen müssen.
EMV-Sparte: Umsatz legt um über 35% zu
Im Segment Elekromagnetische Verträglichkeit (EMV) erhöhte sich der Umsatz um 35,4% auf 11,5 Mio CHF. Einen regelrechten «Boom» an Aufträgen erhielt das Unternehmen aus der Solarwechselindustrie. Aber auch in den traditionellen Märkte wie Werkzeugmaschinen, Stromversorgungen für elektronische Geräte habe sich die Nachfrage erholt. Das erstmals ausgewiesene Segmentergebnis belief sich auch dank Restrukturierungsmassnahmen auf 18,3 Mio CHF. Die Segmentergebnis-Marge belief sich auf 16,4%.
Segment Power Quality: Grosse Nachrage aus Asien
Der Umsatz im Segment Power Quality stieg um 42,7% auf 60,9 Mio CHF. Der grösste Teil der Zunahme sei aus dem asiatischen Markt gekommen, so Schaffner. Erfreulich entwickelt habe sich zudem der wachsende Markt für die störungsfreie Stromversorgung in Gebäuden und Infrastruktureinrichtungen, wo das Unternehmen mittlerweile zu den führenden Anbietern zähle. Das Segmentergebnis belief sich auf 3,1 Mio CHF, womit sich die Marge auf 5,0% belief. Mittelfristig soll die Rentabilität weiter gesteigert werden.
Automotive-Bereich: Umsatz verdoppelt
Im Automotive-Segment verdoppelte sich der Umsatz auf 16,6 (8,3) Mio CHF. Dazu hätten die Markterholung der Autoindustrie wie auch neu gewonnene Projekte beigetragen. Neue Projekte für EMV-Filter für Hybrid- und Elektrofahrzeuge sollen den Segmentumsatz erst mittelfristig positiv beeinflussen. Das Segmentergebnis betrug 1,5 Mio CHF, was einer Marge von 9,4% entspricht.
Markterwartungen übertroffen
Mit den Zahlen hat Schaffner die Erwartungen der Analysten übertroffen. Der AWP-Konsens für den Umsatz lag bei 186,7 Mio CHF, für den EBIT bei 14,6 Mio CHF und für den Reingewinn bei 10,2 Mio CHF. Die Aktionäre sollen laut Antrag des Verwaltungsrats eine Ausschüttung von 4,50 CHF erhalten, nachdem sie im Jahr davor auf eine Dividende verzichten mussten. Die Ausschüttung erfolge in der Form einer verrechnungsfreien Rückzahlung aus der Reserve aus Kapitalanlagen. Diese liege im Rahmen der Zielgrösse von 25% des Nettoergebnisses, heisst es weiter.
Fotovoltaik: Entwicklung schwierig einzuschätzen
Für das Geschäftsjahr 2010/11 hat sich das Management in Lokalwährungen ein hohes einstelliges Umsatzwachstum zum Ziel gesetzt. Zudem sollen die operativen Margen weiter verbessert werden. Im Bereich Power-Quality-Lösungen erwartet Schaffner ein anhaltendes Wachstum. Zudem dürfte sich auch die Erholung der zyklischen EMV-Märkte fortsetzen. Die Nachfrage im Automotive-Markt dürfte sich konstant entwickeln und durch neue Anwendungen im Bereich der Elektromobilität mittelfristig zusätzliches Umsatzpotenzial bringen. Die Aussichten im Markt für Fotovoltaikanwendungen seien hingegen derzeit «schwer einschätzbar». (awp/mc/ps/01)