Schaffner mit kräftiger Umsatzsteigerung

Die Vorgaben für die operativen Margen wurden mit Ausnahme der Ende 2006 übernommenen Power-Quality-Produktion von Jacke erfüllt. Damit hat Schaffner die Prognosen der Analysten beim Umsatz erreicht, beim EBIT und Reingewinn jedoch verfehlt. Insgesamt spricht Schaffner von einer stabilen Nachfrage und erwartet für das laufende Jahr, die prognostizierte EBIT-Marge von 7% zu erreichen. Wie das Unternehmen weiter mitteilte, wird der Personalverantwortliche, Peter Schär, im Sommer die Schaffner Gruppe verlassen, um eine neue Aufgabe anzunehmen.


Gesteigerte Rentabilität
Nach Unternehmensangaben wurde im ersten Halbjahr der Umsatz in den weitergeführten Geschäftsbereichen um 8,9% auf 86,2 Mio CHF gesteigert. Der Auftragseingang erhöhte sich um 8,6% auf 94,7 Mio CHF. Der im Vorjahr ausgewiesene Wert von 92,6 Mio CHF enthielt einen akquisitionsbedingten Sondereffekt von 5,4 Mio CHF. Die Rentabilität der Schaffner Gruppe wurde erneut gesteigert. Das operative Ergebnis (EBIT) erhöhte sich um 43,4% auf 4,8 Mio CHF und der Reingewinn stieg auf 2,2 (VJ 1,9) Mio CHF.


Gefragte erneuerbare Energien
Beim Blick auf die einzelnen Geschäftsfelder zeigt sich, dass sich im ersten Halbjahr die Nachfrage sowohl nach EMV- als auch nach Power-Quality-Komponenten auf hohem Niveau weiterhin positiv entwickelte. Der Sektor für elektronische Motorsteuerungen war in der Berichtsperiode zum ersten Mal der grösste Einzelmarkt für Schaffner mit einem Umsatzanteil von 20%. Im Markt für erneuerbare Energien wurden in der Berichtsperiode 13% des Umsatzes erzielt. Diese beiden Kernmärkte trugen damit 33% zum Gesamtumsatz bei.


Grossauftrag im Bereich Mobilfunk
Im Telekommunikationsmarkt wurde in der ersten Jahreshälfte ein weiterer Grossauftrag zur Lieferung von Subsystemen für Basisstationen von Mobiltelefonnetzen gewonnen. Der Umsatzanteil von Kunden aus der globalen Telekommunikationsindustrie nahm dadurch auf 13,5% zu. Lediglich der Bestellungseingang für Komponenten zum Einsatz in Automobilen erreichte aufgrund der zurückgehenden Automobilproduktion in den USA und in Frankreich die Erwartungen nicht, blieb jedoch aufgrund gewonnener Neuprojekte im Vergleich zum Vorjahr konstant.


Hohe Materialkosten
Die Vorgaben für die operativen Margen für die Power-Quality-Produktion von Jacke im deutschen Büren wurden unterdessen nicht erfüllt. Schaffner macht dafür den hohen Materialkostenanteil verantwortlich. Aufgrund der Ergebnisentwicklung von Schaffner Jacke fielen nachträgliche, variable Kaufpreiszahlungen (Earn-out) aus der Akquisition weg, und die entsprechenden Rückstellungen wurden aufgelöst. Um die nicht zufriedenstellende Margensituation von Schaffner Jacke rasch zu lösen, wurden Preiserhöhungen, Produktivitätssteigerungen und eine Produktionsverlagerung nach Ungarn vorgenommen. Schaffner erwartet, dass diese Massnahmen bereits im laufenden Geschäftsjahr zu einer deutlichen Verbesserung der Ergebnissituation führen werden.


Positiver Ausblick
Schaffner erwartet, vorausgesetzt das wirtschaftliche Umfeld für Industrieunternehmen wird sich nicht wesentlich verschlechtern, aufgrund der stabilen Nachfrage in allen wichtigen Märkten für das Geschäftsjahr 2007/2008 ein organisches Umsatzwachstum am oberen Rand der kommunizierten Bandbreite von 6 bis 8%. Unter Berücksichtigung der Restrukturierungskosten im Zusammenhang mit der Produktionsverlagerung nach Ungarn wird eine EBIT-Marge von ca. 7% erwartet. Sofern keine wesentliche Veränderung des gesamtwirtschaftlichen Umfelds eintritt, wird aufgrund der eingeleiteten Massnahmen zur Kostensenkung und zur Erhöhung der Rentabilität damit gerechnet, das Ziel einer EBIT-Marge von 10% bereits im Geschäftsjahr 2009/2010 zu erreichen. (awp/mc/ps)

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