Schiesser soll 2011 an die Börse
«Das Unternehmen kommt gestärkt aus der Insolvenz und wird durch den Börsengang mit genügend Finanzkraft ausgestattet sein», sagte Grub. Mit dem Modedesigner Wolfgang Joop laufen weiter Verhandlungen über eine Rolle als kreativer Berater. Schiesser («Feinripp») war durch verlustreiche Lizenzfertigung in Turbulenzen geraten und hatte 2009 Insolvenz angemeldet.
Grundsatzbeschluss bereits im Juni gefällt
Der Grundsatzbeschluss zum Börsengang war vom Gläubigerausschuss schon im Juni gefällt worden. Als Voraussetzung für die Aufnahme in den Prime Standard der Frankfurter Börse hat Grub dem Amtsgericht Konstanz einen Insolvenzplan eingereicht. Nach der Gläubigerversammlung könnte das Insolvenzverfahren durch eine Bestätigung des Gerichts offiziell beendet werden. Grub betonte, die Gläubiger könnten eine beträchtliche Quote erwarten. «Ihre Forderungen werden auch durch die gute Geschäftsentwicklung in einem höheren Masse erfüllt werden können als dies noch vor einem Jahr überhaupt denkbar war.»
Optimismus kehrt zurück
Rudolf Bündgen, Vorstandssprecher von Schiesser, sieht ebenfalls eine gute Zukunft für den Wäschehersteller. Die Resonanz auf die Erweiterung und Aktualisierung der Kollektionslinien sei positiv. Schiesser schreibt seit einiger Zeit wieder schwarze Zahlen. Frischen Wind soll ausserdem Joop bringen, mit dem sich «das Unternehmen über eine langfristig angedachte Zusammenarbeit in Gesprächen befindet», wie es heisst.
Konkurs anfangs 2009
Die 1875 von Jacques Schiesser gegründete Schiesser AG hatte im Februar 2009 Insolvenz angemeldet, als durch die ruinöse Lizenzfertigung für andere Marken mehr als 80 Millionen Euro Schulden angehäuft wurden. Die meisten dieser Verträge sind aufgelöst, die Belegschaft wurde verkleinert. Heute sind in Radolfzell noch 510 Mitarbeiter, in der Gruppe weniger als 2000. (awp/mc/ps/26)