Im Kartell waren nebst Schindler die deutsche ThyssenKrupp, die finnische Kone und die US-amerikanische Otis organisiert, welche zusammen rund 70% des weltweiten Marktes beherrschen. Auf ThyssenKrupp entfallen 479,7 Mio EUR, auf Otis 224,9 Mio EUR und auf Kone 142,1 Mio EUR.
Grossaufträge aufgeteilt, Preisabsprachen getroffen
Den vier Unternehmen wird vorgeworfen, Grossaufträge untereinander aufgeteilt und Preisabsprachen getroffen zu haben. Nach Angaben der EU-Kommission waren die Märkte in Belgien, den Niederlanden, Luxemburg und Deutschland im Zeitraum von 1995 bis 2004 betroffen.
Begrenzte Verstösse zugegeben
Im Vorfeld des Entscheids im Verfahren, das im Januar 2004 anlief, wurde bereits von einer möglichen Busse von fast 1 Mrd EUR gesprochen. Die betroffenen Unternehmen mussten nach Einschätzung eines mit der Sache betrauten Kommissionärs mit einer Strafe rechnen, die bis zu 10% des weltweiten Jahresumsatzes ausmacht. Schindler erwirtschaftete 2005 einen Umsatz von 8,8 Mrd CHF. Der Schweizer Lift- und Rollentreppenhersteller hatte im Februar 2005 begrenzte Verstösse in einzelnen EU-Ländern zugegeben, für europaweite Widerhandlungen aber keine Anhaltspunkte gefunden.
Börse reagiert positiv
Die beiden an der SWX Swiss Exchange kotierten Titel von Schindler reagierten positiv auf die Meldung. Die Namenaktie hat die Gewinne von gut einem halben Prozent auf +2,3% ausgebaut, der Partizipationsschein sprang von +1,0% auf +2,5%.
Schindler nimmt Kartellbusse zur Kenntnis
Die Schindler Gruppe nimmt das Urteil gemäss einer Stellungnahme zur Kenntnis. Da aber die Begründung der Geldbusse noch nicht vorliege, werde man diese nach Erhalt prüfen und behalte sich eine Klage gegen den Entscheid vor. (awp/mc/pg)