«Es ist unsere Pflicht, öffentliches Geld zu schützen», sagte der zuständige Sprecher der EU-Kommission gegenüber der SDA und bestätigte damit einen Bericht der Nachrichtenagentur Reuters, der Prozess für die Entschädigungsforderung sei eingeleitet.
Widerrechtliches Wettbewerbsverhalten
Die Forderung der EU-Kommission, quasi als private Partei, richtet sich gegen alle vier Lifterhersteller, denen sie widerrechtliches Wettbewerbsverhalten vorwirft. Denn alle sind mit Liften in Gebäuden der EU-Kommission vertreten. Neben dem Luzerner Unternehmen Schindler sind Thyssenkrupp, Otis und Kone betroffen.
Busse von rund 1 Mrd. Euro
Die EU-Kommission hatte bereits 2007 geschädigte Parteien aufgerufen, Schadenersatz zu fordern. Sie hatte die Unternehmen insgesamt mit rund einer Milliarde Euro Strafgeld gebüsst. Der Anteil von Schindler betrug 143,75 Mio Euro (230 Mio CHF). Die Lift-Konzerne sollen mindestens von 1995 bis 2004 in Deutschland, Belgien, Luxemburg und den Niederlanden Aufträge von Einbau und Wartung untereinander so aufgeteilt haben, dass jeder die angestammten Marktanteile halten konnte. Mehrere der betroffenen Unternehmen fochten den Entscheid der EU-Kommission vor Gericht an. Ein Urteil dazu liegt noch nicht vor. (awp/mc/pg)