Im Ausblick gibt sich Schlatter aber dennoch zurückhaltend. Der EBIT ging auf -18,9 (VJ +10,2) Mio CHF zurück, woraus sich eine negative EBIT-Marge von 15,0% ergab. Das Ergebnis erreichte -17,0 (6,3) Mio CHF und beinhaltet ein positives Finanzergebnis von 1,8 Mio CHF, welches grösstenteils von Währungseffekten herrührt, wie der Anlagenbauer für die Bereiche Widerstandsschweissen und Drahtweben am Mittwoch mitteilt.
Analystenerwartungen nicht erfüllt
Mit den Zahlen hat Schlatter die Erwartungen der Bank Vontobel verfehlt. Diese hatte einen negativen EBIT von 15,9 Mio CHF sowie einen Reinverlust von 14,2 Mio CHF prognostiziert. Bereits im Januar hatte Schlatter einen Umsatzeinbruch um 49% auf 126,0 Mio CHF gemeldet. Der Bestellungseingang und der Auftragsbestand per Ende Jahr sanken um je 45% auf 85 Mio CHF bzw. 49 Mio CHF. Das negative Ergebnis sei trotz weitreichender Kostensenkungsmassnahmen zustande gekommen, heisst es. Nachdem sich bereits gegen Ende 2008 eine Abkühlung in den Märkten abgezeichnet habe, sei der Bestellungseingang im Geschäftsjahr 2009 eingebrochen. Immerhin habe sich in der zweiten Jahreshälfte eine Verbesserung eingestellt.
Kostenstruktur angepasst
Die Kostenstruktur wurde dem veränderten Umfeld in mehreren Schritten angepasst, wodurch sich die Personalkosten um 14,1 Mio CHF senken liessen. Dies schliesst die Kurzarbeit an den Standorten Schlieren und Münster mit ein. Die notwendige Fachkompetenz sei aber mit Blick auf die erwartete Erholung der Märkte bewusst erhalten geblieben und es seien auch bedeutende finanzielle Mittel in die Entwicklung neuer Produkte und Technologien geflossen. Das grössere Segment Schweissen mit den Produktebereichen Draht, Profil und Radiatoren verzeichnete ein Umsatzminus von 45% auf 98,8 Mio CHF. Von der Krise am stärksten betroffen sei der wichtigste Produktebereich Draht, wo Anlagen für die Armierungs- und Industriegitterfertigung gebaut würden. Viele Kunden hätten 2009 sämtliche Investitionen gestoppt und die Werke teilweise über Monate stillgelegt.
Segment Schweissen mit Betriebsverlust von 18,5 Mio Franken
Positiv habe sich dagegen der Produktebereich Profil entwickelt, welcher mit mobilen und stationären Schienenschweissmaschinen sowohl mehr Umsatz als auch mehr Bestellungen generiert habe. Dennoch erreichte der EBIT des Segmentes Schweissen -18,5 Mio CHF und war damit praktisch für den gesamten Verlust des Unternehmens verantwortlich. Das Segment sei stärker von der Euroschwäche betroffen gewesen, da ein wesentlicher Teil der Kosten in Schweizer Franken anfalle. Im Segment Weben brachen die Verkäufe um 58% auf 27,9 Mio CHF ein. Aufgrund der in den vergangenen Jahren geschaffenen Kostenflexibilität sei aber mit einem Minus von 0,5 Mio CHF auf Stufe EBIT dennoch beinahe ein ausgeglichenes Ergebnis erzielt worden. Aufgrund des Auftragsbestandes und dank der in den vergangenen Monaten wieder leicht angestiegenen Bestellungen sei für 2010 mit einer Stabilisierung zu rechnen.
Zurückhaltender Ausblick
Für das Gesamtunternehmen im laufenden Jahr zeigt sich Schlatter zurückhaltend. Mit Blick auf die aktuellen Auftragseingänge sei kurzfristig kein signifikantes Wachstum zu erwarten. Für das Geschäftsjahr werde aber trotzdem eine leichte Umsatzsteigerung sowie ein ausgeglichenes Ergebnis angestrebt. Man sei für 2010 gut gerüstet, da die Kostenstruktur in den vergangenen Monaten laufend reduziert worden sei. Die Bilanz sei solide und 2009 sei überproportional in neue Produkte und Technologien investiert worden. (awp/mc/ps/01)