Schlatter: Reingewinn 8,4 Mio CHF – 2008 Fokus auf Profitabilität
Sie liegt noch immer klar unter dem mittelfristig gesteckten Ziel. Das Unternehmen wird trotz eines höheren Reingewinns auch heuer keine Dividende ausschütten und bleibt im Ausblick zurückhaltend. Noch immer müssen offenbar Altlasten beseitigt werden.
Der EBIT wurde um 24,2% auf 12,3 Mio CHF gesteigert. Dazu haben ausserordentliche Erträge durch die Auflösung einer Rückstellung für Pensionsverpflichtungen beigetragen, wogegen der Betriebsgewinn von Zusatzaufwendungen im Zusammenhang mit Projektrisiken, Überschreitungen der Projektkosten sowie Wertberichtigungen belastet wurde. Die EBIT-Marge verbesserte sich deswegen nur leicht auf 5,1%, wobei sich die Marge vom ersten zum zweiten Semester von 4,4 auf 5,9% zum Positiven veränderte.
Reingewinn bei 8,4 Mio. Franken
Der Reingewinn inklusive Minderheiten erhöhte sich auf 8,4 (5,4) Mio CHF, wobei eine Steuerbelastung in Deutschland aus dem Jahr 2001 den positiven ausserordentlichen Ertrag auf Stufe EBIT eliminierte, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte.
Weiterhin keine Dividende
Exklusive Minderheiten ergab sich ein Reingewinn von 8,1 (4,9) Mio CHF. Es soll erneut auf eine Dividende verzichtet werden. Ob im kommenden Jahr eine Dividende ausgeschüttet werde, liess VR-Präsiden Hans Ziegler an der Bilanzmedienkonferenz in Zürich offen. Es sei nicht das erklärte Ziel, schon jetzt abzuschätzen, ob für das laufende Jahr eine Dividende ausbezahlt werde oder nicht, sagte er.
Bereits im Januar hatte Schlatter den Umsatz bekanntgegeben. Er kletterte um 22% auf 240,0 Mio CHF, der Auftragsbestand per Ende 2007 lag bei 183,2 (122,0) Mio CHF. Der hohe Auftragsbestand biete eine gute Ausgangslage für das laufende Geschäftsjahr. Gemäss CEO Jost Sigrist ist Schlatter damit bis Ende 2008 ausgelastet.
Fokus auf Profitabilität
Ansonsten zeigte sich Schlatter mit dem Ausblick auf das Geschäftsjahr 2008 aber wenig konkret. «Der Auftragseingang zeigt noch keine negativen Spuren, die Finanzmarktkrise ist bisher spurlos an uns vorbeigegangen», sagte der seit vergangenem April amtierende CEO. Wie lange die Situation aber noch so bleiben werde, sei nicht vorherzusagen, fügte er an.
«Wir streben im Jahr 2008 aber nicht unbedingt weiteres Umsatzwachstum an, sondern eine Verbesserung der Profitabilität», sagte Sigrist gegenüber AWP. Schlatter werde an der Verbesserung der betrieblichen Abläufe arbeiten, hiess es am Morgen. Insbesondere soll die Organisation angepasst werden, um die Kosten weiter zu flexibilisieren und die Durchlaufzeiten zu senken. Auf eine konkrete Prognose wollte er sich nicht einlassen. Inwiefern eine weitere Verbesserung der operativen Marge von aktuell 5,1% gelingen werde, sei schwer vorherzusagen, grundsätzlich sei er aber optimistisch. «Wir befinden uns aber operativ noch immer in der Konsolidierungsphase und streiten mit den Kunden über Altlasten.»
Altlasen noch nicht weggeräumt – Abschreibung möglich
Und die Beseitigung dieser Altlasten, bzw. der Unterlassungssünden des früheren Managements, werde noch eine Weile dauern. Immerhin soll sich ab dem zweiten Semester 2008 nicht mehr das Ganze Unternehmen damit beschäftigen müssen, sondern nur noch die Geschäftsleitung. Eventuell werde es dann zu einem Abschreiber kommen, so Sigrist.
Die bisherigen Mittelfrist-Ziele von Schlatter wurden bestätigt. Das Unternehmen strebt weiterhin ein organisches Umsatzwachstum von jährlich 3 bis 5% an sowie eine EBIT-Marge von 8%. Und die EBIT-Marge von 8% wolle er nicht irgendwann in der Ewigkeit erreichen, sondern «in wenigen Jahren».
Mit dem Ergebnis hat Schlatter zwar die Erwartungen übertroffen, wegen des verhaltenen Ausblicks die Investorengemeinde insgesamt aber nicht überzeugt. Die Aktie steht am frühen Nachmittag minim im Minus. (awp/mc/pg)