Schluss: Verluste – Skepsis über Banken-Fonds und Ölpreis
Ausserdem hielten sich die Investoren vor den anstehenden Quartalsberichten zurück. Die Citigroup hatte die Berichtssaison bei den US-Banken mit einem massiven Gewinneinbruch eingeläutet. Daneben drückte nach Einschätzung von Händlern der hohe Ölpreis auf die Kurse, nur die Werte von Ölfirmen profitierten.
Der Dow Jones Industrial verlor 0,77 Prozent auf 13.984,80 Zähler. Der marktbreite S&P-500-Index gab 0,84 Prozent auf 1.548,71 Punkte ab. An der NASDAQ sank der Composite Index um 0,91 Prozent auf 2.780,05 Zähler. Der NASDAQ 100 gab 0,88 Prozent auf 2.158,92 Punkte nach.
Am Abend (Ortszeit) wird US-Notenbankchef Ben Bernanke eine Rede zu den konjunkturellen Aussichten in den USA halten. Experten erhoffen sich Hinweise auf den weiteren geldpolitischen Kurs der Notenbank.
Der Plan mehrerer grosser US-Banken, mit einem Fonds den Markt für mit Vermögenswerten besicherte Wertpapiere wiederzubeleben, erinnere die Anleger daran, dass die Probleme der Subprime-Krise noch nicht gelöst seien, sagten Händler. Zu den Initiatoren der Zweckgesellschaft gehören unter anderem JPMorgan , die Citigroup und die Bank of America . Aktien von JP Morgan, deren Quartalsbericht am Mittwoch ansteht, gaben 1,17 Prozent auf 43,27 Dollar ab. Papiere der Bank of America verloren 1,25 Prozent auf 51,42 Dollar.
Aktien der Citigroup gerieten nach der Veröffentlichung des Quartalsberichts unter Druck und verloren 3,41 Prozent auf 46,24 Dollar. Citigroup-Chef Charles Prince sagte, selbst im Kontext der Verwerfungen an den Hypotheken- und Kreditmärkten sei das Quartal enttäuschend ausgefallen.
Aktien aus der Energiebranche profitierten hingegen von den neuen Höchstständen bei den Rohstoffen. Papiere von Exxon Mobil gewannen 1,43 Prozent auf 94,82 Dollar. ConocoPhillips stiegen um 0,75 Prozent auf 86,36 Dollar. Chevron Corp. legten um 1,01 Prozent auf 92,33 Dollar zu. Titel der Erdölexplorationsfiram Schlumberger stiegen um 1,41 Prozent auf 111,39 Euro.
Mattel verloren 1,02 Prozent auf 22,22 Dollar. Der Spielzeughersteller hatte wegen Belastungen durch den Rückruf verschiedener Produkte einen Rückgang beim Gewinn um ein Prozent verbuchen müssen und die Erwartungen der Anleger beim Gewinn je Aktie und beim Umsatz leicht verfehlt.
Titel des Maschinenbauers Eaton gaben 3,49 Prozent auf 93,04 Dollar ab. Das Unternehmen hatte zwar im dritten Quartal ein Gewinnwachstum von vier Prozent erwirtschaftet und damit die Erwartungen der Experten übertroffen. Negativ bewerteten die Anleger aber den enttäuschenden Ausblick, sagten Händler
An der Nasdaq schnellten Papiere von Biogen Idec um 18,84 Prozent auf 82,51 Dollar in die Höhe. Das US-Biotechnologieunternehmen untersuche die Möglichkeit des Verkaufs der Gesellschaft. Der Milliardär Carl Icahn, der seit August an dem Unternehmen beteiligt ist, habe bereits Interesse angemeldet.
Im S&P 500 sprangen Aktien von Tektronix um 33,56 Prozent auf 37,85 hoch. Der US-Mischkonzern Danaher will den Test- und Messgerätehersteller für 2,8 Milliarden Dollar (2,0 Mrd Euro) in bar übernehmen. Die Tektronix-Aktionäre sollen 38 Dollar je Aktie erhalten. Aktien von Danaher verloren hingegen 1,15 Prozent auf 81,52 Dollar.
Aktien von Bauunternehmen mussten nach einer Studie der UBS Kursverluste hinnehmen, in der Aktien von KB Home von «Buy» auf «Neutral» heruntergestuft wurden. Erste Unternehmensberichte der jüngsten Quartale zeigten, dass die Branche immer noch zu kämpfen habe, schrieben die Analysten. Eine Erholung dürfte sich ohnehin erst im Jahr 2009 in den Bilanzen der Unternehmen wiederspiegeln. KB Home verloren 4,28 Prozent auf 27,70 Dollar. D.R. Horton gaben um 3,69 Prozent auf 13,58 Dollar nach. Toll Brothers sanken um 2,59 Prozent auf 22,15 Dollar. Lennar verloren 2,36 Prozent auf 23,63 Dollar. (awp/mc/gh)
