So ging der Preis für Nickel deutlich zurück. Nickel wird für die Produktion von rostfreien Stählen benötigt. Der Umsatz verringerte sich leicht auf 2’278,8 (VJ 2’286,60) Mio EUR. Der EBITDA reduzierte sich auf 236,1 (271,3) Mio EUR. Der EBIT sank auf 189,9 (230,6) Mio EUR, das Konzernergebnis vor Minderheitsanteil erreichte einen Wert von 106,3 (130,2) Mio EUR, nach Minderheiten 105,6 (129,9) Mio EUR wie das Unternehmen mitteilte.
Umsatzerwartungen knapp verfehlt
Damit hat der Stahlproduzent und -verarbeiter die Erwartungen der Analysten beim Umsatz nicht ganz erreicht, auf Ergebnisstufe jedoch übertroffen. Diese prognostizierten einen Umsatz von 2’402 Mio EUR, einen EBITDA von 225 Mio EUR, einen EBIT von 173 Mio EUR und einen Reingewinn nach Minderheitsanteil von 97 Mio EUR.
Volle Auslastung
Alle Produktions- und Verarbeitungswerke waren im ersten Semester 2008 aufgrund der starken Marktnachfrage voll ausgelastet. Der Konzern verkaufte gegenüber dem ersten Semester 2007 rund 3% und gegenüber dem zweiten Semester 2007 rund 6% mehr Tonnen an Stahlprodukten.
«Dramatische» Entwicklung der Schrottpreise
Allein die Rohstoffpreise und hier vor allem der Schrottpreis hätten eine «dramatische» Entwicklung genommen. Die Notierungen hätten sich ausgehend von einem historisch gesehen bereits hohen Niveau seit Jahresanfang fast verdoppelt. Die Überwälzung auf die Produktpreise sei weitgehend gelungen, oftmals jedoch erst mit zeitlicher Verzögerung. Ebenso hätten sich die Preise für diverse Legierungsstoffe wie Chrom stark erhöht.
Nickel-Preise stark gefallen
Eine andere Entwicklung zeigte das vor allem für die Produktion rostfreier Stähle benötigte Legierungselement Nickel. Dessen Preis stieg im ersten Semester 2007 stark an, was in der Rechnung der entsprechenden Vorjahresperiode zu einem spürbar positiven Einfluss auf das Ergebnis führte. Durch den markanten Preisrückgang im zweiten Semester 2007 sei diese wieder kompensiert worden, mit entsprechenden Auswirkungen auf die Erfolgsrechnung für die damalige Periode. Im ersten Semester 2008 bewegte sich der Nickelpreis in engen Bandbreiten auf tieferem Niveau als vor einem Jahr. Diese unterschiedliche Preisentwicklung sei der Hauptgrund für den Ertragsrückgang im ersten Semester 2008 im Vergleich zum 1. Halbjahr 2007.
Positiver Ausblick
Für das Gesamtjahr geht der Stahlkonzern von einer positiven Entwicklung aus. Unter der Annahme einer gleich bleibenden Marktsituation dürfte das zweite Semester 2008 im Vergleich zur Vorjahresperiode mit dem damaligen wegen der gesunkenen Nickelpreise erforderlichen Wertberichtigungsbedarf deutlich besser abschliessen, wie es heisst. «Deshalb scheint uns trotz der erwähnten Unsicherheiten bezüglich der Rohmaterialpreisentwicklung die Erzielung eines Ergebnisses in ähnlicher Höhe wie im Vorjahr nicht unrealistisch», schreibt Schmolz+Bickenbach in einer Mitteilung. (awp/mc/pg/11)