Schmuggelbilanz 2008: Einnahmen der Zollverwaltung steigen auf 23,7 Mrd. Franken

Dies entspricht über einem Drittel der Gesamteinnahmen des Bundes, wie die EZV an ihrer Jahresbilanz-Konferenz in Thayngen/SH vor den Medien ausführte.


Muskelaufbau-, Doping- und Schlankheitsmittel am häufigsten geschmuggelt
Gegenüber dem Vorjahr stieg die versuchte Einfuhr illegaler Heilmittel von 366 auf 687 Fälle. Am häufigsten wurden Muskelaufbau- und Dopingpräparate sowie Schlankheitsmittel geschmuggelt. Rückläufig war dagegen die Menge der sichergestellten Betäubungsmittel. Bei den Lebensmitteln beschlagnahmten die Zöllner vor allem Früchte und Gemüse sowie Getreide und Fleischwaren. Gegenüber dem Vorjahr ist die Gesamtmenge von 210 Tonnen auf 175 Tonnen zurückgegangen. Statistisch erfasst werden allerdings nur Mengen über 250 Kilogramm.


7000 Ermittlungsverfahren
In 7000 Fällen ermittelte die Zollfahndung wegen organisierten Schmuggels. Dabei geht es vor allem um Hinterziehung der Mehrwertsteuer. Geschmuggelt werden neben Lebensmittel auch Tiere, Spirituosen, Tabakwaren, Mineralöl oder geraubte Kulturgüter.


Kontrolle der Schwerverkehrssicherheit
Aber auch die Sicherheit des Schwerverkehrs wird am Zoll überprüft. Häufig sind die Lastwagen zu hoch, zu breit oder zu lang. Ausserdem sind sie immer wieder mit defekten Reifen und Bremsen unterwegs. Um die Wirtschaft nicht zu behindern, dürften die Kontrollen möglichst wenig spürbar sein, sagte Oberzolldirektor Rudolf Dietrich. Daher setze der Zoll auch auf moderne Technik. So können mit mobilen Scanner-Anlagen ganze Lastwagen untersucht werden, ohne diese zu entladen.


Kontrollen an EU-Aussengrenze als Herausforderung
Eine Herausforderung bedeuten auch die Sicherheitskontrollen an der EU-Aussengrenze, über die seit zwei Jahren verhandelt wird. «Wir stehen kurz vor dem Abschluss der Verhandlungen», sagte Rudolf Dietrich zufrieden. Er rechnet damit, dass sich für 80% der Exporte und 60% der Importe nichts ändern wird.


Schengen-Beitritt gut verlaufen
Der Beitritt der Schweiz zum Schengen-Abkommen sei gut verlaufen, sagte Jürg Noth, Chef des Grenzwachtkorps. An den Grenzen werde weiter kontrolliert, aber auch im Landesinnern. Ebenfalls im Blick seien dabei die Bahnstrecken. Bei ihren Kontrollen finden die Beamten immer häufiger gefälschte Dokumente. Seit Mitte August 2008 kann das Grenzwachtkorps (GWK) auf das Schengener-Informationssystem zugreifen. Bis Jahresende hat das GWK aufgrund dieser Abfragen bereits 1586 Mal interveniert. Dabei ging es unter anderem um Einreiseverweigerung, vermisste Personen, Aufenthaltsermittlungen und Sachfahndungen. (awp/mc/pg/23)

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