Hat man keine Zeit, so nimmt man sich diese vom Schlaf, denn dies ist unproduktive Zeit. So beginnt das Schlafproblem des Managers. Doch wenn Leistung auf höchstem Niveau geboten werden soll, dann ist der erholsame Schlaf der Schlüssel zum Erfolg.
Von Tanja Hess
Da beisst sich doch der Hund in den Schwanz. Hat man keine Zeit, so nimmt man sich diese vom Schlaf, denn Schlaf ist unproduktive Zeit, also vernachlässigbar. Arbeiten aber ist gut. Wer nicht genügend schläft, ist bald arm dran. Sollte der Schlaf ausbleiben und sollten sich massive Schlafstörungen einstellen, gibt es Möglichkeiten, sich professionelle Hilfe zu suchen. Zum Beispiel in der Klinik für Schlafmedizin in Zurzach.
Unser Schlaf ist normalerweise stark reguliert. Er kommt täglich resp. jede Nacht pünktlich zur fast gleichen Zeit in einem 24-Stunden-Rhythmus. Es gibt eingeübte, bevorzugte Schlafstellungen und einen bevorzugten Ort, das bevorzugte Bett zuhause. Die Augen sind geschlossenund unsere Wahrnehmungsmöglichkeiten reduziert. Die Muskeln entspannen sich und die Hirnströme verlangsamen sich. Dies alles ist heute dank Elektroden und Computerdaten messbar und wissenschaftlich erforschbar.
Doch der Schlaf ist weit mehr als das. In den östlichen Philosophien wird der Schlaf als Elixier allen Lebens bezeichnet. Der Westen hingegen hat den Schlaf lange eher marginalisiert, abgewertet. Heute liegt es hingegen im Trend, sich wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren. Und was gibt es Wesentlicheres als den Schlaf?
Als vor neun Jahren PD Dr. med. Jürg Schwander seine Idee in die Realität umgesetzt hat und eine Klinik für Schlafmedizin am Rheinufer in Zurzach eröffnete, haben viele Kollegen dies belächelt. Doch in der Zwischenzeit hat sich der Stellenwert des Schlafs in der Gesellschaft gewandelt. Der Schlaf ist heute anerkannt als eines der wohl wichtigsten Güter unserer Zeit. Schlaf kann man jedoch nicht besitzen. Er kommt oder er kommt eben nicht. Und wenn er nicht kommt, heisst das, dass man am nächsten Tag nicht mehr leistungsfähig ist. Ein Teufelskreis beginnt. Hingegen kann jedermann aktiv etwas dafür tun, seine Schlafqualität zu verbessern.
«Schlaf ist diese goldene Kette, die Gesundheit und Körper zusammenbindet.» Thomas Dekker
Unser Alltag ist hektischer geworden, die Anforderungen an unsere Leistungsfähigkeit steigen stetig und damit verbunden unweigerlich auch der Stress. Oft nimmt man seine Gedanken und Sorgen mit ins Bett und kann nicht einschlafen oder aber man kann einschlafen, erwacht aber wieder und kann nicht wieder einschlafen. Wenn dies über mehr als 4 Wochen an 3 Abenden/Nächten pro Woche vorkommt, spricht man von einer behandlungsbedürftigen Ein- und Durchschlafstörung. Dies ist eine der häufigsten der über 80 diag-nostizierbaren Schlafstörungen, die bis heute bekannt sind.
Bereits eine Nacht ohne erholsamen Schlaf beeinträchtigt das Wohlgefühl am Tag. Die Hirnleistungen und die Konzentrationsfähigkeit nehmen drastisch ab. Bereits eine schlaflose Zeit von 24 Stunden versetzt das Gehirn in einen Zustand, als ob wir 1 Promille Alkohol im Blut hätten. Wer Probleme hat mit dem Schlaf, schleppt sich allmählich durch die Tage und endet in der Erschöpfung. In unserer Leistungsgesellschaft ist es nicht einfach, dazu zu stehen, dass man nicht mehr zu leisten im Stande ist. Professionelle Hilfe sollte man sich in einem solchen Fall holen, bevor es zu spät ist. In der Klinik für Schlafmedizin in Zurzach zum Beispiel werden sogar Sprechstunden ausserhalb der Bürozeiten angeboten, abends oder an Wochenenden – dann, wenn die gestressten Manager nicht mehr voll auf Achse sind.
Wer weiss, wo sein Problem ist, der kann es lösen
Das erste Problem ist zu erkennen, um was für eine Störung es sich handelt. Eine Diagnose muss gestellt werden. Erst dann kann der Schritt einer Behandlung erfolgen. Aber vorerst noch eine primäre Frage: Was wissen wir über den Schlafprozess? Wie verläuft dieser? Warum schlafen wir überhaupt? Warum müssen wir schlafen? Haben wir uns denn schon einmal Gedanken gemacht, welche soziale Stellung der Schlaf in unserer Gesellschaft hat?
Bei all diesen Fragen herrscht bei den meisten Menschen immer noch ein grosser Erklärungsbedarf. Es geht also bei einer Behandlung der individuellen Schlafstörung auch darum, mehr über das Phänomen Schlaf und dessen Regulierbarkeit zu erfahren. Dieses Wissen wird einem bei den ambulanten und/oder stationären Besuchen an der Klinik für Schlafmedizin in Zurzach vermittelt. Dort nimmt man sich Zeit, damit alle Fragen rund um den Schlaf geklärt werden können. Denn: Fundiertes Wissen über das Phänomen Schlaf erleichtert das Finden des Schlafs.
Schlafen ist ein Prozess
Schlafen ist nicht einfach ein Zustand. Es ist ein Prozess. Während der durchschnittlichen Schlafdauer eines Westeuropäers von 7 Stunden durchläuft der Mensch fünf verschiedene Schlafphasen, die unterschiedliche Funktionen haben. Diese laufen in Zyklen während der ganzen Nacht ab. Jene Phase, bei der sich die Kör-perorgane am meisten regenerieren, ist der Tiefschlaf. Kommt dieser nicht oder zu wenig zustande, beginnen wir, Schlafprobleme aufzubauen.
Sind die Schlafstörungen so gravierend und die Indikationen gegeben, muss der Schlaf während einer Nacht im Schlaflabor getestet und analysiert werden. Hirnströme, Atmung, Herzfrequenz, Augenbewegungen, Bein- und Armbewegungen etc. werden während einer Nacht elektronisch aufgezeichnet und der Patient wird nachts auch Video überwacht. Am Morgen werden die Daten dann von Schlafspezialisten ausgewertet und mit dem Patienten gemeinsam angeschaut. Anschliessend erfolgt – je nach gestellter Diagnose – die erforderliche Therapie.
Die Einrichtung dieser Schlaflaborzimmer in Zurzach haben wenig mit einem Labor zu tun, schon eher entspricht der Komfort der Zimmer jenem eines Vierstern-Hotels. Auch sonst profitiert der Patient vom Hotelkomfort, denn die Klinik ist dem Parkhotel in Zurzach angegliedert und gegessen wird im eleganten Speisesaal oder auf der Hotelterrasse. Den selben Hotelkomfort erhalten auch jene Patienten, die sich längerfristig (über 2 bis 3 Wochen) stationär aufhalten. Neben den intensiven Sprechstunden während eines stationären Aufent-halts profitiert der Patient auch von den Annehmlichkeiten des Kurtorts Zurzach, vom Thermalbad, von den Therapiemöglichkeiten des Reha-Zentrums, von den Möglichkeiten des neuen, luxuriösen Wellnessbereichs. So gesehen kann eine «Auszeit» in der Schlafklinik durchaus auch einem Wellness-Urlaub gleichkommen.
Zurzach ist aber nicht nur durch seine Thermalquellen bekannt. Der breite Rhein ist malerisch, die vielen Rad- und Wanderwege laden zum Sport treiben ein und über die Rheinbrücke erreicht man den Süd-Schwarzwald, wo es manch schönes Fleckchen Erde zu entdecken gibt und wo Entspannung lockt.
«Wenn es früher 800 Seiten Papier brauchte, den Schlaf eines Patienten zu notieren, so hat man heute Ton, Bild und Daten schön geordnet auf der Zeitspur des Computers in einem File. Die Auswertung kann gleich am Morgen erfolgen, das Resultat liegt um 11 Uhr auf dem Tisch.» Jürg Schwander, Leiter Klinik für Schlafmedizin, Zurzach und Luzern.
Schlafarchitektur
Mütter haben einen anderen Schlaf als Programmierer. Die Schlafgewohnheiten sind von Mensch zu Mensch verschieden. Es wäre allerdings falsch anzunehmen, dass die Probleme mit dem Schlaf nicht durch alle Bevölkerungsschichten gehen. Der Taxifahrer und der Schichtarbeiter haben ebenso den Rhythmus für ihre Tages- und Nachtzeiten zu finden, wie es der gestresste Manager hat.
Die Nachtarbeit ist ein Problem. Der Körper braucht eigentlich 14 Tage, bis er sich von Tagschicht auf Nachtschicht umgestellt hat. Da macht es doch wenig Sinn, den Körper für eine 7-tägige Nachtschicht umstellen zu wollen. Viel eher wählt man kurze Nachtschicht-Intervalle, damit sich der Körper schon gar nicht erst umzustellen beginnt. Auch in diesem Segment der Schichtarbeit bieten die Experten der Klinik für Schlafmedizin in Zurzach Beratung fürs Management an, wie die Schichtpläne zu gestalten sind, damit der einzelne Schicht-Mitarbeiter möglichst auf wenig Lebensqualität verzichten muss.
Aber auch der individuelle, schlafgestörte Mensch, der für sich eine Lösung sucht, findet Hilfe in der Klinik für Schlafmedizin in Zurzach. Der Weg ist einfach: Man meldet sich zu einer Konsultation an und die Hilfe kommt oft schon sehr rasch. Die Wartezeiten sind im erträglichen Rahmen und in Notfällen wird darauf ge-achtet, dass man auch als Notfall betrachtet wird und ein Termin irgendwo ins Tagesprogramm eingeschoben wird, notfalls auch abends.
Denn: Ohne Schlaf wird man krank!
Schlafmedizin
Interview mit Jürg Schwander, Leiter Klinik für Schlafmedizin
Der West-europäer schläft durchschnitt-lich 7 Stunden. Wie viel schlafen Sie?
Moneycab geht im Interview mit dem Leiter des Kompetenzzentrums für Schlafmedizin in Zurzach den heiklen Fragen des Schlafs nach. Wenn eine Leistungsgesellschaft an ihre Grenzen stösst und Schlaflosigkeit die Protagonisten plagt, dann ist es Zeit für eine «Auszeit». Weiter…
Klinik für Schlafmedizin
Welche Leistungen bietet die Klinik an?
– Betreuung von einem interdisziplinären, spezifisch auf Schlafstörungen ausgerichtetes Team von Ärzten (Internist, Neurologe, Pneumologe, Endokrinologe, Psychiater), Schlafspezialisten, Psychologen sowie ein im Schlaf ausgebildetes Pflegefachteam. Insgesamt stehen über 15 Fachpersonen den Patienten quasi rund um die Uhr zur Verfügung.
– Vermitteln von Kenntnissen über den Schlaf-Prozess
– Differentialdiagnosen
– Erarbeitung eines individuellen Behandlungsplans
– Schlaf-Wachrhythmus-Analyse
– Kompetenzvermittlung in Bereich Schlaf
– Psychotherapeutische Gespräche
– Erlernen eines strukturierten Tagesablaufs
– rund um die Uhr Betreuung
Der Fachmann
Leitung:
PD Dr. med. Jürg Schwander
Facharzt für Innere Medizin FMH und
Endokrinologie, Schlafspezialist
Klinik für Schlafmedizin Zurzach
Badstrasse 44, CH- 5330 Zurzach
Tel: +41/56/269 60 20
Fax:+41/56/269 60 39
e-mail: ksm.zurzach@ksm.ch
www.schlafklinik.ch
Wichtig zu wissen ist, dass alle Leistungen der Schlafklinikvon den Krankenkassen anerkannt sind.
Schlaflabor
Im Schlaflabor werden während einer Nacht-Aufzeichnung die verschiedenen Schlafstörungen diagnostiziert. Am Häufigsten
handelt es sich dabei um Schnarcher und Schlafapnöe-Patienten. Die verschiedensten körpereigenen Funktionen (Augenbewegungen,
Herzfrequenz, Atmung, Bewegung der Extremitäten etc. etc.) werden während einer Nacht mittels Computer, Infrarotkamera und Mikrofon aufgezeichnet und anschliessend ausgewertet. Besprechung der Resultate mit dem Patienten am folgenden
Morgen spätestens um 11 Uhr.
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Stationäre Abteilung
Zuweisung durch einen Arzt. Hier werden langjährige Probleme angegangen. Ob psychische Gründe oder Medikamente der Hintergrund der Insomnie sind, geht man in einer eingehenden Untersuchung mit nachfolgender Therapie nach. Traumata, Schlafmuster, Tagesstrukturen, Therapiegespräche, geregelte Bettzeiten, Resozialisierungs-massnahmen sind hier Thema.
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Schlaf-Ambulatorium
Direkter Zugang in die Schlafsprechstunde. In einem Erstgespräch wird eine umfassende Amnese erstellt. Dabei geht es um die Abklärung, ob der Grund für die Schlafstörung eher ein psychologisches, oder ein körperlicher ist. Aufgrund dieses Gesprächs kann dann eine strukturierte Therapieerarbeitet werden. Details…
Tools
Schlaf analysieren
Wer seinen Schlaf beobachtet, gibt sich eine gute Übersicht über sein Verhalten und kann auch dem Experten helfen, die Probleme zu erkennen. Es steht ein Fragebogen zur Verfügung, der heruntergeladen, ausgefüllt und an die Klinik für Schlafmedizin zur Auswertung gesandt werden kann.
Schlaffragebogen
Akkreditierung
Die Klinik für Schlafmedizin ist ein von der Schweiz.
Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin akkreditiertes
Zentrum für Schlafmedizin.