Für die gesamte Maschinenbau-Branche werde 2009 ein hartes Jahr. Alleine in seinem Unternehmen rechne er mit einem Umsatzrückgang von 15-20%; das liege im Bereich, den er auch für die gesamte Branche erwarte. Ein Umsatzrückgang in diesem Ausmass hätte wohl einen Verlust von 20’000 bis 25’000 Stellen in der MEM-Industrie zur Folge, meint der Unternehmer.
Ausdehnung der Personenfreizügigkeit «absolut essentiell»
Nichts desto trotz erachtet Schneider-Ammann die Weiterführung und Ausdehnung der Personenfreizügigkeit auf Rumänien und Bulgarien als «absolut essentiell» für die Schweiz und betont, dass im Falle einer Ablehnung der Vorlage der Werkplatz Schweiz bedroht sei. Die bilateralen Verträge seien ein guter Weg gewesen und hätten die Schweizer Wirtschaft «pulsieren» lassen. «Wir konnten die Leute ins Land holen, die wir brauchen: Ingenieure, Ärzte, Putzangestellte. Ich sehe keine Alternative», so der Nationalrat.
Keine Belastung für Vorsorgewerke
Dass zusätzliche Zuwanderer die Schweizer Vorsorgewerke belasten, glaubt er nicht. Ausländer hätten in den letzten Jahren ebenso Beiträge an die Vorsorgewerke geleistet und deutlich mehr einbezahlt als bezogen, argumentiert der Swissmem-Präsident. Es gehe ihm darum, die Schweizer Volkswirtschaft am Laufen zu halten und die Arbeitsplätze in der Schweiz zu erhalten. «Die Schweiz muss trotz hoher Löhne ein Werkplatz bleiben», sagt Schneider-Ammann.
Aus Managern Unternehmer machen
Schneider-Ammann hat eine parlamentarische Initiative eingereicht. Zusammen mit Privatbankier Konrad Hummler will er die Bankmanager haftbar machen. «Wir wollen aus Managern Unternehmer machen, die für die Risiken persönlich haften», so der Swissmem-Präsident und FDP-Nationalrat. Dabei wolle man nicht die Löhne beschränken, sondern die Verwaltungsräte dazu bringen, sich bei der Lohnfestlegung in Zukunft mehr zu überlegen. Sie sollten wissen: Je höher die Anreize sind, desto grösser sind die Chancen, aber auch die Risiken. Für einen Schaden sollen sie mit dem eigenen Vermögen haften. Schneider-Ammann kommentiert: «Das lässt vorsichtiger werden, ohne den Markt grundsätzlich einzuschränken.»
Auf die ausländischen Firmen angesprochen, die staatliche Unterstützung erhalten, meint Schneider-Ammann: «Das wird es hier bei Schweizer MEM-Firmen nicht geben.» Dadurch würden die Zulieferer zwar Wettbewerbsnachteile erleiden, aber der Markt müsse halt intensiver bearbeitet, innovativer und verlässlicher werden und einen noch besseren Kundenservice bieten. «Kurz: wir müssen an die Säcke», stellt Schneider-Ammann fest. (awp/mc/pg/17)