Schott Solar will noch Mitte September an die Börse
Das Unternehmen strebt zunächst eine Notierung im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse und eine spätere Aufnahme in den Technologieindex TecDAX an. Mit dem Erlös will das Unternehmen das künftige Wachstum finanzieren und den Ausbau der Produktion im In- und Ausland vorantreiben. «Wir wollen mit dem Emissionserlös die Produktionskapazitäten ausbauen und in Forschung und Entwicklung investieren, um die Herstellkosten zu reduzieren», sagte der Vorstandsvorsitzende Martin Heming. Schott Solar fertigt eine Komponente für Solarkraftwerke sowie Photovoltaikprodukte wie Wafer, Solarzellen und -module.
Darlehenstilgung
Auch das Tilgen von Darlehen steht nach dem Börsengang auf der Agenda. Laut Wertpapierprospekt soll ein Gesellschafterdarlehen in Höhe von rund 160 Millionen Euro an die Mainzer Konzernmutter Schott zurückgezahlt werden, sowie kurzfristige Bankdarlehen von bis zu 40 Millionen Euro. Die Summe von bis zu 200 Millionen Euro würde den aus der Kapitalerhöhung geplanten Emissionserlös von brutto 500 Millionen Euro um mehr als ein Drittel schmälern. «Es ist logisch, dass wir das Fremdkapital zurückführen», sagte Heming dazu.
Schott AG behält Mehrheit
Mit bis zu 38,64 Millionen Aktien sollen maximal 46 Prozent des Kapitals an die Börse gebracht werden. Die Zeichnungsfrist soll zwischen dem 15. und dem 22 September beginnen. Demnach liegt das Fristende zwischen dem 18. und dem 25. September. Die angebotenen Aktien teilen sich auf in bis zu 28 Millionen aus einer Kapitalerhöhung, bis zu 5,6 Millionen von Altaktionären und bis zu 5,04 Millionen aus einer eventuellen Mehrzuteilung aus dem Bestand der bisherigen Eigentümerin, der Schott AG. Diese will auch künftig die Mehrheit an der Schott Solar AG halten.
Bruttoemissionserlös von bis zu 690 Millionen Euro
Der anvisierte Bruttoemissionserlös von 500 Millionen Euro aus der Kapitalerhöhung ergibt rechnerisch einen Preis von rund 17,85 Euro je Aktie. Unter Einbeziehung aller möglichen zum Verkauf stehenden Aktien ergibt sich damit rechnerisch ein gesamter Bruttoemissionserlös inklusive der Platzierung von Anteilen des Altaktionärs von insgesamt bis zu 690 Millionen Euro. Die Preisspanne wird im sogenannten Decoupled Bookbuilding-Verfahren ermittelt und vor Beginn der Zeichnungsfrist veröffentlicht. Der Emissionspreis soll voraussichtlich am 18. September veröffentlicht werden. Begleitet wird der Börsengang federführend von der Commerzbank , der Deutsche Bank und JPMorgan . Die Landesbank Baden-Württemberg befindet sich ebenfalls im Konsortium.
Weltweit führend in Receiver-Technik
Das Geschäft von Schott Solar teilt sich in die beiden Felder Concentrated Solar Power (CSP) und Photovoltaics. Im Bereich CSP stellt das Unternehmen sogenannte Receiver, eine Komponente für Solarkraftwerke her. Nach eigener Einschätzung ist Schott Solar der weltweit führende Anbieter in der vom Unternehmen angewendeten Technologie. In dem anderen Geschäftsfeld stellt das Unternehmen Photovoltaikprodukte her, darunter Siliziumwafer, Solarzellen und -strommodule sowie Dünnschichtmodule.
Rohstoffpreise verhelfen zu Umsatzsprung
In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2007/2008 (30. September) setzte Schott Solar 311 Millionen Euro um, das waren 46 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der operative Gewinn (EBIT) stieg den Unternehmensangaben zufolge um 120 Prozent auf 26,1 Millionen Euro. (awp/mc/ps/27)