Schulthess: Betriebsgewinn bricht im Halbjahr ein
Dies teilte das in der Wasch- sowie der Kälte- und Wärmetechnik tätige Unternehmen am Dienstag mit. Der Reingewinn schrumpfte massiv und erreichte nur noch 0,9 (11,4) Mio CHF. Mit den vorgelegten Zahlen hat Schulthess die Prognosen der Analysten verfehlt. Der AWP-Konsens für den EBIT lag bei 6,3 Mio und für den Reingewinn bei 4,7 Mio CHF.
Umsatz um 13,8 Prozent rückläufig
Der Umsatz wurde bereits Mitte Juli zusammen mit einer Umsatzwarnung für das Gesamtjahr bekannt gegeben. Er reduzierte sich um 13,8% auf 139,6 Mio CHF. Die Umsatzreduktion und der entsprechende Ergebnisrückgang sind den damaligen Angaben zufolge zum einen darauf zurückzuführen, dass im ersten Semester 2009 in der Wärmetechnik ein Auftragsbestandsüberhang in der Höhe von 16,0 Mio CHF gefertigt werden konnte, welcher in diesem ersten Halbjahr gefehlt habe. Zum anderen hätten der Rückzug aus dem risikobehafteten Kältegrossanlagen-Geschäft und die begleitenden Restrukturierungsmassnahmen auf Absatz und Ertrag gedrückt. Auch in der Gesamtsparte Kältetechnik ging der Umsatz zurück, in der Waschtechnik dagegen wurden die Verkäufe gegenüber der Vorjahresperiode leicht gesteigert.
Kältetechnik-Sparte operativ in den roten Zahlen
Der sich im Umbau befindende Bereich Kältetechnik erlitt einen Umsatzeinbruch um 29,7% auf 18,7 Mio CHF. Das Betriebsergebnis lag ohne Sonderkosten im Zusammenhang mit Standortverlagerung und Ausstieg aus dem Kältegrossanlagen-Geschäft von 6,6 Mio CHF mit -1,7 Mio CHF bereits im roten Bereich. Die im Frühjahr eingeleitete Verlagerung der beiden Produktionsstandorte für Kälteanlagen innerhalb Deutschlands verlaufe nach Plan, heisst es. Ab Dezember 2010 werde die Produktion von Kälteanlagen komplett am neuen Standort in Kasendorf stattfinden. Bis dann werde auch die Personalstärke und die Kostenstruktur an die Kapazitätsanforderungen für das Jahr 2011 angepasst sein.
Bereich Waschtechnik: EBIT zieht um 20,3 Prozent an
Die Sparte Waschtechnik verzeichnete im ersten Semester ein Umsatzwachstum von 2,4% auf 54,9 Mio CHF, während der EBIT um 20,3% auf 8,8 Mio CHF anzog. Die EBIT-Marge verbesserte sich dabei auf 16,0 von 13,6%. Durch die optimierte Produktegestaltung und dank des Kostenmanagements hätten sowohl die Material- wie auch die Personalkosten weiter gesenkt werden können. Zur weiteren Stärkung des Standortes Schweiz sei die Entwicklung von neuen Produkten im Bereich Haustechnik eingeleitet worden. Als zweites Standbein neben den Wachsmaschinen und den Wäschetrocknern soll ein Sortiment von energieeffizienten Komfortlüftungsgeräten und Brauchwasserwärmepumpen aufgebaut werden.
Wärmetechnik mit «enttäuschendem Ergebnis»
Die Sparte Wärmetechnik setze dagegen mit 66,0 Mio CHF 19,3% weniger um als im entsprechenden Vorjahreszeitraum, wobei hier (wie oben erwähnt) der Basiseffekt des weggefallenen Grossauftrags aus dem Vorjahr zu berücksichtigen ist. Der Auftragseingang lag leicht über dem Vorjahr, wogegen das Betriebsergebnis auf 3,4 (VJ 10,1) Mio CHF einbrach. Neben dem Umsatzrückgang hätten vor allem überhöhte Personal- und Sachkosten zu diesem enttäuschenden Ergebnis geführt. Auch in dieser Sparte hat Schulthess ein Programm von verschiedenen Massnahmen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit eingeleitet. Zur internationalen Gebäude- und Energietechnikmesse ISH von 2011 soll ein neues Sortiment von energieeffizienten Wärmepumpen lanciert werden.
Zweites Halbjahr: Umsatz auf Vorjahreshöhe erwartet
Mit Blick nach vorne erwartet das Unternehmen, dass sich der Wärmepumpenmarkt in der zweiten Jahreshälfte 2010 ähnlich wie im Vorjahr entwickeln wird. Das Management geht davon aus, dass sich der Umsatz für den Rest des Jahres auf Vorjahresniveau halten wird und trotz der Zurückhaltung der europäischen Märkte für das Gesamtjahr ein Umsatz von rund 300 Mio CHF erzielt wird. (awp/mc/ps/14)