Schwaches Handy-Geschäft belastet Siemens im zweiten Quartal

Das Ergebnis der Bereiche stieg von 1,08 auf 1,098 Milliarden Euro. Branchenexperten hatten 1,25 Milliarden Euro vorhergesagt. Der Umsatz wuchs von 17,80 auf 18,56 Milliarden Euro. Analysten hatten 18,57 Milliarden Euro erwartet.


Handy-Sparte veselbständigen
Siemens kündigte zudem an, die seit mehreren Quartalen defizitäre Handy-Sparte aus dem grössten Konzernbereich Communications (Com) herauszulösen und rechtlich zu verselbstständigen. «Ich bin sicher, dass wir nach der jetzt getroffenen Entscheidung zum ´Carve Out´ in Kürze eine zweite Entscheidung treffen werden, und zwar über eine Lösung mit einem Partner oder über eine Reihe von Partnerschaften entlang der Wertschöpfungskette», sagte Unternehmenschef Klaus Kleinfeld. Zudem werde Siemens die strategische Neuorientierung des Arbeitsgebiets Information and Communication (I&C), zu dem neben Com auch der weiter verlustreiche IT-Dienstleister Siemens Business Services (SBS) gehört, konsequent fortsetzen.


Ziel: alle Bereiche erreichen Margen
Für den gesamten Konzern setzt sich Siemens als Ziel, dass alle zwölf Bereiche innerhalb von 18 bis 24 Monaten ihre Zielmargen-Korridore erreichen. Die ertragsstarken Bereiche dürften sich weiter solide entwickeln, teilten die Münchener mit. Die insgesamt gute Entwicklung werde allerdings durch verstärkte Umstrukturierungsmassnahmen im Arbeitsgebiet I&C beeinträchtigt. Die Auswirkungen für das Ende September ablaufende Geschäftsjahr 2004/05 seien schwer abschätzbar.


IT-Dienstleiter in Verlustzone
Der IT-Dienstleiter SBS verharrte im zweiten Geschäftsquartal wie im Vorquartal in der Verlustzone. Das Bereichsminus betrug 129 Millionen Euro nach einem Gewinn von 26 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Darin enthalten seien Umstrukturierungsaufwendungen von 63 Millionen Euro für «anhaltende Kapazitätsanpassungen» sowie den Verkauf von Sinitec. Der SBS-Umsatz stieg unterdessen von 1,12 auf 1,28 Milliarden Euro. Der Auftragseingang wuchs von 1,33 auf 1,55 Milliarden Euro.


Alle Optionen offenhalten
Siemens hält sich unterdessen immer noch alle Optionen für den Informationstechnik-Service-Bereich offen. «Um die Zukunft dieser Gesellschaft nachhaltig zu sichern, prüfen wir weiter strategische Optionen», sagte Konzernchef Kleinfeld. «Angesichts der hohen Bedeutung von IT und IT-Integrationskompetenz für die meisten unserer Bereiche werden wir hier besonders sorgfältig vorgehen.» Allerdings werde Siemens «Tempo machen», um schnell eine Lösung erreichen. Die Diskussion um SBS währt bereits seit Monaten. (awp/mc/as)

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