Der Säugling wies ein angeborenes Missbildungssyndrom auf, ohne das er vermutlich nicht gestorben wäre, wie Professor Jürg Hammer vom Universitäts-Kinderspital beider Basel (UKBB) vor den Medien sagte. Der Knabe war in der Nacht auf Sonntag notfallmässig ins UKBB eingeliefert worden. Als er dort um 4 Uhr früh eintraf, war er bereits tot. Laut Hammer war der Säugling im Juni mit einer sogenannten Lippen-Kiefer-Gaumenspalte zur Welt gekommen, die ihm das Atmen und Schlucken erschwerten. Zusätzlich litt er an einem Herzfehler und vermutlich auch an einer Immunschwäche.
Säuglinge können weder geimpft noch mit Tamiflu behandelt werden
In der Familie des verstorbenen Einzelkinds war niemand an Schweinegrippe erkrankt. Geimpft war das Baby nicht. Säuglinge unter sechs Monaten gehören zu den Risikogruppen, können jedoch weder geimpft noch mit Tamiflu behandelt werden. Bei gesunden Säuglingen sei die Schweinegrippe bisher ohne Komplikationen verlaufen, sagte UKBB-Professor Hammer.
BAG empfiehlt Impfung zum Schutz von Säuglingen
Zum Schutz insbesondere auch von Säuglingen empfiehlt das BAG, die bekannten Hygienemassnahmen in den Alltag einfliessen zu und sich impfen zu lassen. Weisen Babys Grippesymptome auf, soll der Haus- oder Kinderarzt konsultiert werden.
Pandemie hat die Schweiz voll erfasst
Patrick Mathys vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) bedauerte an der vom Baselbieter Krisenstab kurzfristig einberufenen Medienkonferenz den tragischen Tod des Säuglings. Mit solchen Fällen habe man aber rechnen müssen. Die Pandemie, die acht bis zwölf Wochen dauern werde, habe die Schweiz nun voll erreicht. Saisonale Grippeviren sind laut Mathys neben dem H1N1-Erreger kaum im Umlauf.
Das BAG sieht laut Mathys wegen des ersten Todesfalls keinen Anlass, an seiner Politik etwas zu ändern. Des Bundesamt empfahl den Kantonen, ab Montag alle Interessierten gegen Schweinegrippe zu impfen, soweit Impfstoff vorhanden ist. Risikogruppen haben aber immer noch Vorrang. Am Montag sollen zwei Millionen Impfdosen verfügbar sein. Bis Mitte Dezember sollten die Kantone 8,5 Millionen Impfdosen erhalten haben. (awp/mc/pg/27)