Schweinegrippe: Situation hat sich beruhigt

Ganz hatte sich am Wochenende vor einer Woche im gleichen Flugzeug befunden wie der junge Mann, bei dem die Krankheit diagnostiziert worden war. Nachdem sich am Sonntag herausstellte, dass Ganz nicht an Schweinegrippe erkrankt ist, wurde die Quarantäne für ihn, seine Regierungskolleginnen und -kollegen sowie die Kontaktpersonen von Ganz per sofort aufgehoben, wie die Aargauer Staatskanzlei mitteilte. Die Quarantäne hätte eigentlich bis Dienstag gegolten.


Entwarnung für Aarauer Stadtrat  
Nachdem sich der Schweinegrippe-Verdacht bei Ganz und seiner Frau nicht bestätigt habe, bestehe für Personen, die mit dem Ehepaar Direktkontakt gehabt hätten, kein Erkrankungsrisiko mehr, schreibt die Staatskanzlei weiter. Von der Quarantäne waren unter anderem auch der Verwaltungsrat der Industriellen Betriebe Aarau AG und ihre Partnerinnen und Partner betroffen. Insgesamt wurden rund 40 Personen unter Hausarrest gestellt.


Quarantäne im Kantonsspitals Baden bleibt  
Noch bis Mittwoch dauert die Quarantäne für 16 Mitarbeiter des Kantonsspitals Baden sowie für 15 Personen aus deren privatem Umfeld. Der junge Mann, mit dem sich Ganz im Flugzeug befunden hatte, wurde am Sonntagmorgen aus dem Kantonsspital Baden entlassen. Von ihm geht nach Angaben des Spitals definitiv keine Ansteckungsgefahr mehr aus. Der junge Mann war mit Tamiflu behandelt worden.


BAG bleibt vorsichtig
Für eine Entwarnung sei es trotz dieser Beruhigung aber noch zu früh, betonte Thomas Zeltner, Direktor des Bundesamts für Gesundheits (BAG), am Sonntag vor den Medien in Bern. Noch sei unklar, wie sich das Virus in den nächsten Wochen entwickeln werde. Zeltner erinnerte erneut an die empfohlenen Hygiene- und Verhaltensregeln. Diese und ein Handbuch für für Unternehmen können auf www.pandemia.ch heruntergeladen werden. In der Schweiz sind bisher 52 Verdachtsfälle von Schweinegrippe gemeldet worden. Davon erwiesen sich 24 Fälle als falscher Alarm. Noch offen ist somit das Testergebnis bei 27 Personen.


Künftig schnelle Abklärungen möglich
Künftige Schweinegrippe-Verdachtsfälle sollen schneller abgeklärt werden können, wie Zeltner am Sonntag gegenüber der Tagesschau des Schweizer Fernsehens sagte. Seit neuestem kann nicht nur das Nationale Referenzzentrum für Influenza in Genf, sondern auch die grösseren Spitäler den Test durchführen. Die eigentliche Testphase dauere auch in Zukunft noch etwa 12 Stunden, sagte Zeltner. Der Versand der Proben sowie die Rückmeldung gingen jedoch schneller, wenn der Test nicht nur an einem Ort in Genf durchgeführt werden könne.


Roche aktiviert Tamiflu-Notvorrat
Das Basler Pharma-Unternehmen Roche seinerseits hat auf Ersuchen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) inzwischen seinen Notvorrat von 3 Millionen Packungen Tamiflu aktiviert, wie Roche am Samstagabend mitteilte. Damit verfügt die WHO insgesamt über 5 Mio. Packungen, die nach Ermessen eingesetzt werden. Roche hat gleichzeitig die Tamiflu-Produktion erhöht, um die wachsende Nachfrage zu decken. (awp/mc/ps/07)

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