Für den unlängst in Europa zu gelassenen H1N1-Impfstoff liegen mittlerweile Bestellungen über 440 Millionen Dosen vor, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Im laufenden Quartal wird hier mit einem Umsatz von einer Milliarde Pfund gerechnet. Auch beim Grippemittel Relenza klingelt die Kasse: Der Umsatz hat sich im dritten Quartal mit 182 Millionen Pfund im Vergleich zum Vorquartal mehr als verdreifacht. Andrew Witty, Chef von GSK, erwartet deshalb einen «signifikanten Zuwachs» beim Umsatz mit Produkten gegen die Grippe. Die Aktie des britischen Pharma notierte am frühen Nachmittag in London knapp ein Prozent im Minus in einem schwächeren Gesamtmarkt.
Zahlen im Rahmen der Erwartungen
Im dritten Quartal hat das Unternehmen bei Umsatz und Gewinn zweistellig zugelegt. Wachstumstreiber waren unter anderem das schwache Pfund, die Schweinegrippe sowie die Schwellenländer und Japan. Der Umsatz stieg um 15 Prozent auf 6,758 Milliarden Pfund, wie das Unternehmen am Mittwoch in London mitteilte. Währungsbereinigt lag der Zuwachs lediglich bei drei Prozent. Das Pfund hat sich gerade in den vergangenen Monaten sehr schwach entwickelt. Vor Steuern erwirtschaftete GSK einen Gewinn von 1,92 Milliarden Pfund nach 1,553 Milliarden. Unterm Strich verbuchte GlaxoSmithKline (GSK) einen Gewinn von 1,33 Milliarden Pfund nach 1,027 Milliarden im Vorjahr. Experten hatten mit Zahlen in dieser Grössenordnung gerechnet. Belastungen der laufenden Umstrukturierung mit Entlassungen sind in diesen Zahlen enthalten. Die Zwischendividende wurde um sieben Prozent auf 15 Pence angehoben.
US-Geschäft unter Druck
Mit seinem Hauptprodukt, dem Atemwegsmittel Advair erlöste GSK im dritten Quartal 1,2 Milliarden Pfund, währungsbereinigt ein Zuwachs von 5 Prozent. Im wichtigen US-Markt stand das Geschäft wegen der Konkurrenz durch Generika, sogenannte Nachahmerprodukte, unter Druck: Hier sank der Umsatz währungsbereinigt um 12 Prozent. In Europa kletterten die Erlöse dagegen um 3, in den Schwellenländern um 25 und in Japan um 19 Prozent währungsbereinigt. Das im April 2009 zugekaufte Unternehmen Stiefel Laboratories, ein Hautpflegehersteller in den USA, steuerte im dritten Quartal 111 Millionen Pfund zum Umsatz bei. (awp/mc/pg/21)