In einem weiteren Fall hatte sich – wie bereits länger bekannt – der Verdacht bestätigt. Bisher wurden in der Schweiz 39 Verdachtsfälle untersucht. In 15 Fällen konnte eine Infektion ausgeschlossen werden. Das BAG ruft die Passagiere zweier Flüge vom mexikanischen Cancun über Philadelphia nach Zürich auf, sich beim Arzt zu melden, wenn sich binnen sieben Tagen Anzeichen von Grippe bemerkbar machen.
Weltweit 331 Personen infiziert – 10 Tote
Betroffen sind die Flüge US 804 und US 710 vom 25. April. An Bord des Flugzeugs befand sich der junge Aargauer, bei dem das Schweinegrippe-Virus nachgewiesen wurde. Wie das BAG mitteilte, sind bisher weltweit 331 Personen mit dem Virus infiziert worden. 10 Menschen sind daran gestorben.
Höhere Infektionsrate gegenüber saisonaler Grippe
An der Schweinegrippe dürften nach Angaben des BAG in der Schweiz etwa vier bis fünf Mal so viele Menschen erkranken wie bei der jährlich üblichen saisonalen Grippe, die bis zu 1000 Todesopfer fordert. Entsprechend höher dürfte auch die Zahl der Todesfälle sein, sagte Virginie Masserey, Chefin der Sektion Impfungen im BAG.
Unberechenbares Virus
Das Schweinegrippe-Virus befalle im Gegensatz zur saisonalen Grippe nicht nur ältere, sondern auch jüngere Personen, sagte Masserey. Es werde von Mensch zu Mensch übertragen und zwar jetzt auch von Menschen, die gar nicht in Mexiko gewesen seien. Die weitere Entwicklung sei offen, das Virus «unglaublich unberechenbar», sagte Mathys. Ein milder Verlauf sei möglich. Auch die schwere spanische Grippe 1918/19 habe allerdings mit einer milden ersten Welle begonnen. Die zweite Welle sei dann sehr gravierend gewesen, die dritte wiederum leichter.
Test verfügbar
Das Zentrale Laboratorium für Virologie in Genf hat einen Test entwickelt, der in einem oder zwei Tagen eine Infektion mit dem Virus nachweist. Mit diesem Laboratorium seien die kantonalen Labors vernetzt, sagte Masserey. (awp/mc/ps/02)