Schweiter rutscht 2009 in die Verlustzone

2008 hatte Schweiter noch einen Gewinn ausgewiesen, der im Wesentlichen auf einem Buchgewinn aus dem Verkauf von Satisloh im Vorjahr basierte.


Auftragseingang sinkt um 30 %
Bei den fortgeführten Geschäften sank der Umsatz um 16% auf 132,6 Mio CHF. Der Auftragseingang stieg hingegen um 30% auf 175,2 Mio CHF. Der konsolidierte Betriebsverlust (EBIT) der Gruppe lag bei 20,4 Mio CHF, wie der für die Textil- und Halbleiterindustrie tätige Maschinenbauer am Dienstag mitteilte. Unter dem Strich verblieb ein gleichgrosser Reinverlust von 20,4 Mio CHF, nach einem Gewinn von 450,7 Mio CHF im Vorjahr. Dieser war in erster Linie wegen eines Buchgewinns von 449 Mio CHF aus der Veräusserung von Satisloh zu Stande gekommen.


Dividende von 9 Franken vorgeschlagen
Die Gruppe verfügte Ende 2009 über liquide Mittel von 302 Mio CHF. Die Eigenkapitalquote betrug über 70%, wie es weiter heisst. Der Verwaltungsrat schlägt wie im Vorjahr eine Dividendenzahlung von 9,00 CHF vor.


«Markante Verbesserung» im zweiten Semester
Beide Divisionen, sowohl SSM Textilmaschinen als auch Ismeca Semiconductor, hätten im abgelaufenen Jahr unter der schwachen Branchenkonjunktur gelitten. Trotz einer «markante Verbesserung» im zweiten Semester sei das Gesamtjahr jedoch mit einem je einstelligen Verlust abgeschlossen worden. Das akquirierte Verbundwerkstoff-Geschäft 3A Composites wurde für einen Monat konsolidiert. Auf pro Forma Basis erreichte dieses einen Umsatz von 679 (907) Mio CHF. Per 30. November 2009 wurde mit der Rio Tinto Gruppe die Übernahme von Alcan Composites abgeschlossen.


SSM Textilmaschinen: Umsätze schmelzen dahin
Bei SSM Textilmaschinen brachen die Verkaufszahlen um 53% auf 38,6 Mio CHF ein. Der ab Mitte 2008 einsetzende deutliche Rückgang des Auftragseinganges habe sich im Jahr 2009 verstärkt. In allen Regionen schmolzen denn auch die Umsätze. «Auch historisch starke und stabile Märkte wie China, Indien und die Türkei sanken auf tiefste Niveaus seit Jahren», schreibt das Unternehmen in der Mitteilung. Erst ab dem 3. Quartal habe – angeführt von den asiatischen Ländern und dabei insbesondere China – eine kontinuierliche Erholung des Auftragseingangs eingesetzt.


Einbruch in der Halbleiterindustrie
Ismeca Semiconductor spürte den Einbruch in der Halbleiterindustrie. 2009 sei der Markt um 70% gegenüber 2006/2007 zusammengeschmolzen. In der Schweiter-Division schlug dies mit einem Umsatzminus von 40% auf 45,9 Mio CHF zu Buche. Im zweiten Halbjahr habe es eine leichte Erholung gegeben, die im Dezember an Dynamik gewonnen habe.


Neue Sparte
Die neue Sparte 3A Composites stellt Verbundplatten und Materialien für Sandwichkonstruktionen her und konzentriert sich dabei auf die Märkte Architektur, Display, Marine, Transport und Windenergie. Die Division will mit der 2-3 fachen Rate der Weltwirtschaft wachsen und strebt dabei «solide, zweistellige EBITDA Margen an».


Mit gut gefüllten Auftragsbüchern ins neue Jahr gestartet
Für die Zukunft gibt sich das Management zuversichtlich: Alle Divisionen hätten das neue Jahre mit gut gefüllten Auftragsbüchern begonnen. Auch wenn im Jahr 2010 noch keine Rückkehr zu den Spitzenjahren zu erwarten sei, zeichne sich doch «eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahr» ab. SSM Textilmaschinen und Ismeca Semiconductor schreiben laut Mitteilung nun wieder schwarze Zahlen. Bei beiden liege das Hauptaugenmerk zur Zeit auf dem Ausstoss und der Einhaltung der Lieferzeiten. 3A Composites fokussiere die Management-Kapazitäten vermehrt wieder auf den Markt und die Kundenbetreuung. Das Geschäft mit Verbundwerkstoffen und Kernmaterialen entwickle sich plangemäss und besser als im Vorjahr. (awp/mc/pg/02)

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