«Immer mehr Ausländer nutzen die Schweizer Holding zur Optimierung ihrer Steuersituation, allen voran die Deutschen», heisst es in einer Studie der Wirtschaftsauskunftei Dun & Bradstreet (D&B), die am Montag publiziert wurde. Demnach war jeder zehnte Gründer ein Deutscher. Doch nicht nur Deutsche und Europäer, sondern auch die Schweizer selbst sind eifrige Holding-Gründer. So steht nur hinter jeder vierten Holding-Gründung ein ausländisches Unternehmen.
Zug zuoberst auf Standort-Wunschliste
Bei den Deutschen steht Zug zuoberst auf der Standort-Wunschliste. Von allen neu gegründeten Holdings entfalle jede vierte auf Zug, jede zwanzigste entsteht in Schwyz und jede dreissigste in Obwalden. «Während Zug weit über die Schweizer Grenzen hinaus als attraktives Firmendomizil bekannt ist, gilt der Kanton Obwalden im Ausland noch als Insidertipp», heisst es in der Studie. Die Revision des Steuerrechts verlieh dem Kanton aber kräftig Schub. Obwalden hatte vor drei Jahren zu einem Befreiungsschlag angesetzt. Doch das Bundesgericht kippte die degressiven Steuertarife wieder.
Günstigere Steuern
Seit Anfang Jahr gilt in Obwalden die Flat Tax Rate. Ausserdem hat der Innerschweizer Kanton die Gewinnsteuer für Kapitalgesellschaften gesenkt. Damit bietet Obwalden zusammen mit Appenzell-Ausserrhoden die tiefsten Steuern für Unternehmen. Die 2007 neu gegründeten Holdings erreichten eine Kapitalisierung von rund 4,686 Mrd CHF. Gemäss D&B dürfte dies aber nur «ein sehr geringer Teil» der effektiv verwalteten Vermögen sein. Gemäss einer Hochrechnung verwalten die über 20’500 Holdings per Ende Februar Vermögenswerte von über 500 Mrd CHF. 55% davon seien ausländische Vermögenswerte. (awp/mc/ps)