Schweiz am attraktivsten für ausländische Führungskräfte
Fernweh bei Spitzenkräften: Den «War of Talents» verlieren führende europäische Ökonomien wie Deutschland, Frankreich und Grossbritannien. Von diesen Ländern wandern mehr Führungskräfte ins Ausland ab als umgekehrt zuziehen. Absolute Verlierer beim Kampf um die besten Köpfe sind die zehn untersuchten osteuropäischen Länder.
Abwanderung in die Alpen
Haushoher Gewinner an Spitzenkräften ist die Schweiz. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Karrieredienstes Experteer unter mehr als 13.000 Angestellten aus 20 europäischen Ländern. Die Untersuchung, die der führende Karrieredienst für Spitzenkräfte in Deutschland und Europa in Zusammenarbeit mit dem britischen Marktforschungsinstitut OMIS Research durchgeführt hat, zeigt weiter: 13 Prozent der europäischen Führungskräfte haben bereits eine Stelle im Ausland angenommen. Dabei verzeichnen die Beratungsbranche, der Banken- und Finanzsektor sowie die IT-Branche die signifikantesten internationalen Wanderbewegungen der europäischen Top-Talente.
Schweiz gewinnt «War of Talents»
Die Schweiz ist das europäische Land mit der grössten Attraktivität für ausländische Führungskräfte. Mit einem Netto-Talente-Import von 42 Prozent steht das kleine Land in den Alpen ganz oben in der Gunst der Topkräfte Europas. Weitere Netto-Gewinner sind die Niederlande, Belgien und Spanien. Die umgekehrte Wanderbewegung spürt vor allem Deutschland mit zehn Prozent Netto-Talente-Export. Damit verliert Deutschland im Vergleich zu allen anderen westeuropäischen Ländern im Schnitt mehr Topkräfte als es gewinnen kann. «Die besten Köpfe Deutschlands sind mobiler als noch vor ein paar Jahren und eher bereit für den nächsten Karriereschritt in ein anderes Land zu ziehen», sagt Dr. Christian Göttsch, Geschäftsführer des Karrieredienstes Experteer. Weitere Verlierer sind Frankreich mit neun Prozent und Grossbritannien mit acht Prozent abwandernden Spitzenkräften.
«Brain-drain» in Osteuropa
Am härtesten trifft es allerdings die osteuropäischen Länder: Mit durchschnittlich 18 Prozent Netto-Talente-Export verlieren Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien, die Slowakische Republik, Slowenien, Tschechien und Ungarn mehr Führungskräfte als jede andere Region in Europa. Vor allem osteuropäische Fach- oder Branchenspezialisten sowie Projektleiter zieht es ins Ausland. (experteer/mc/ps)