Der vom World Economic Forum (WEF) im Internet publizierte «Global Gender Gap Report 2006» zeigt auf, dass Skandinavien deshalb heraussticht, weil dort Frauen in der politischen Einflussnahme «ihren männlichen Kollegen weitgehend gleichgestellt» seien.
Spitzenreiterin Schweden – Schlusslicht arabische Staaten
So stellt Spitzenreiterin Schweden gemäss Studie den weltweit grössten Anteil Frauen in Parlament und Ministerien. Allerdings ist nicht einmal dort die Gleichstellung vollzogen. «Leider konnten wir in keinem der 115 untersuchten Ländern eine völlige Gleichstellung zwischen Frau und Mann erkennen», wird Saadia Zahidi vom WEF und Mitautorin der Studie zitiert. Grund ist, dass in den meisten Ländern Frauen in der Politik nach wie vor weniger zu sagen haben als Männer. In einigen Ländern haben Frauen gar keinen politischen Einfluss, so in den arabischen Staaten Saudi-Arabien und Jemen, die in der Rangliste das Schlusslicht bilden.
Schweiz nur auf Platz 34
Die Schweiz kommt bei der Gleichstellung der Frauen in der Politik nur auf Platz 34. Hauptgrund ist die schwache Vertretung von Frauen in Parlament und Regierung. Dafür schneiden Frauen bei der wirtschaftlichen Beteiligung besser ab (Rang 18). Dieses Bild wird aber bei der Frage nach gleichem Lohn für gleiche Arbeit relativiert: Dort landete die Schweiz nur auf dem 64. Platz. Hauptgrund für das gute Abschneiden in der wirtschaftlichen Gleichstellung sind die im internationalen Vergleich hohen Löhne, wie aus den zur Studie publizierten Länderprofilen hervorgeht.
Frauen stehen in den USA besser da
Besser stehen die Frauen in den USA da, die in der wirtschaftlichen Gleichstellung den dritten Platz erreichten. Da die Amerikanerinnen bei in Sachen Politik nur abgeschlagen auf dem 66. Rang landeten, schafften es die USA insgesamt nur auf Position 23.
Daten internationaler Organisationen
Die Studie stützt sich hauptsächlich auf Daten internationaler Organisationen und wurde in Zusammenarbeit mit der US-Universität Harvard und der «London Business School» erstellt. Untersucht wurden auch die Sektoren Bildung und Gesundheit. Dort erreichte zum Beispiel Sri Lanka Spitzenplätze. Dies führte dazu, dass die Insel im Indischen Ozean insgesamt auf dem 13. Platz landete. Ein weiteres asiatisches Land, die Philippinen, schaffte es sogar auf den sechsten Rang. Dagegen belegten Indien (98) und Pakistan (108) nur hintere Plätze. (awp/mc/gh)