Schweiz: Online- und Versandhandel 2008 kräftig gewachsen

Insgesamt wurden 2008 über Internet oder Kataloge für 4,65 Mrd CHF. Waren an Privatkunden verkauft, wie aus der ersten Gesamtmarkterhebung für den Online- und Distanzhandel hervorgeht, die der Verband des schweizerischen Versandhandels (VSV) und das Marktforschungsinstituts GfK Switzerland am Freitag veröffentlicht haben.


Online macht 5,7% des gesamten Nichtlebensmittelmarkt
Bei den Geschäftskunden wurden rund 1 Mrd CHF umgesetzt. Diese beiden Zahlen dürfe man allerdings nicht zusammenrechnen, da auch Warenlieferungen an Geschäftskunden enthalten seien, die später an Privatkunden verkauft worden seien, sagte VSV-Präsident Patrick Kessler am Rande einer Medienkonferenz in Zürich im Gespräch mit der Nachrichtenagentur SDA. Sonst würde es Doppelzählungen geben. Insgesamt setzten die Online- und Versandhändler 2,8 Mrd CHF mit Nichtlebensmitteln um. Diese erreichten damit einen Anteil von 5,7% am gesamten Nichtlebensmittelmarkt von 49,2 Mrd CHF. Am grössten ist der Anteil von Internet- und Versandhandelsbestellungen bei Kleidern, Schuhen, Sportartikeln und Multimediageräten (9%).


Online mit 3,5% am ganzen Detailhandelsumsatz
Mit 1 Mrd CHF Umsatz machen Kleider und Texitlien immer noch den grössten Anteil am Distanzhandel aus. Auch Bücher wurden stark nachgefragt. Für den Einkauf von Lebensmitteln gehen die Schweizer immer noch viel lieber in den Laden. Die Bestellungen von Lebensmitteln aus der Ferne erwirtschafteten im vergangenen Jahr gut eine halbe Milliarde Franken Umsatz. Damit machten die Lebensmittelkäufe übers Internet lediglich 1,2% des gesamten Nahrungsmittelumsatzes von 46,4 Mrd CHF in der Schweiz aus. Dennoch sei dies im europäischen Vergleich viel. Die Internetläden von Migros (LeShop) und Coop sowie Nespresso hätten den Online-Lebensmittelhandel zum Gewinner des Jahres 2008 gemacht, hiess es. Ingesamt erreichte der Online- und Versandhandel einen Anteil von 3,5% am ganzen Detailhandelsumsatz der Schweiz, der im vergangenen Jahr um 4,4% auf 95,6 Mrd CHF zunahm. Darin sind Autos, Töffs, Heizöl und Benzin nicht enthalten. Auch im laufenden Jahr dürfte der Internethandel erneut stärker zulegen als die traditionellen Läden. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten würden die Kunden die einfachen Preisvergleichsmöglichkeiten im Internet schätzen, hiess es.


(awp/mc/hfu/28)

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