Um länger aktiv zu bleiben und ihre Ersparnisse für den Lebensabend zu erhöhen, möchten 51 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer nach der gesetzlichen Pensionierung weiter arbeiten. Aber nur 22 Prozent glauben, dass sie noch weiter beschäftigt würden; in der Altersgruppe ab 55 Jahren sind es 55 Prozent, wie die von Kelly Services in 33 Ländern mit 115’000 Personen, davon 2’100 in der Schweiz, durchgeführte Umfrage ergab. Am zuversichtlichsten bezüglich Weiterbeschäftigung nach der Pensionierung sind die Inder mit 56 Prozent, gefolgt von den Kanadiern und Amerikanern mit 48 Prozent.
Pensionskassengelder reichen nicht
31 Prozent der Schweizer Beschäftigten und auch 31 Prozent global glauben, dass ihre finanziellen Ersparnisse ausreichen, um ihr Rentenalter sorgenfrei geniessen zu können. 28 Prozent gaben an, dass die Pensionskassengelder nicht ausreichen werden. Bei der Altersgruppe 55+ sind es sogar 52 Prozent. Die grösste Zuversicht bezüglich ausreichender finanzieller Mittel haben Beschäftigte im Finanz- und IT-Bereich mit 48 resp. 40 Prozent, gefolgt von der Pharmabranche mit 39 Prozent. Die Befürchtungen bezüglich knapper finanzieller Ressourcen teilen 34 Prozent der Befragten auf globaler Ebene. Europaweit am zuversichtlichsten in dieser Frage sind die Polen und Dänen mit 49 resp. 45 Prozent. Am wenigsten optimistisch sind die Irländer (10 Prozent) und die Spanier mit 12 Prozent.
Aktiv bleiben als grösste Motivation für die weitere Berufstätigkeit
51 Prozent der Schweizer Beschäftigten würden das Angebot ihres Arbeitgebers für die Weiterbeschäftigung annehmen. Auf globaler Ebene sind es 64 Prozent, wobei die asiatisch-pazifischen Länder an der Spitze stehen. Als Gründe nennen die Schweizer das Verbleiben im Arbeitsprozess (65 Prozent), die Einkommensverbesserung (21 Prozent) und Firmentreue (12 Prozent). Die bevorzugtesten Arbeitsmodelle wären Teilzeitarbeit (61 Prozent) und Temporäreinsätze (27 Prozent). 10 Prozent sprachen sich für Vollzeitarbeit aus.
Attraktiv für Arbeitnehmer und Arbeitgeber
«Die weitere Beschäftigung nach dem gesetzlichen Pensionsalter ist für Arbeitnehmer und Arbeitgeber attraktiv», glaubt Michel Rey, Generaldirektor von Kelly Services (Schweiz) AG. «Mit der Pensionierung der Babyboomer-Generation geht der Wirtschaft ein riesiges Potential an Arbeitskraft und Fachwissen verloren. Die zunehmende Verknappung an qualifizierten Fachkräften kann nicht nur durch Einwanderung gedeckt werden. Die Arbeitgeber sollten die hohe Bereitschaft ihrer Mitarbeitenden nutzen und ihnen neue und flexible Arbeitsmodelle anbieten, um von deren Fachwissen und Erfahrung weiterhin profitieren zu können. Auch für die Angestellten hat die Weiterbeschäftigung grosse Vorteile. Der abrupte Ausstieg aus dem Berufsleben ist für viele Menschen sehr belastend und kann einen negativen Einfluss auf die Lebensqualität haben. Mit Teilzeitmodellen können sie ihren persönlichen Lebensstil verbessern und weiterhin aktiv bleiben», so Rey. (Kelly Services/mc/pg)