Die Exporte stiegen im April um 1,9% auf 15,8 Mrd CHF (real: +3,2%). Die Dynamik der letzten Monate habe sich grosso modo fortgesetzt, so die EZV. Saisonbereinigt resultierte bereits im vierten aufeinander folgenden Monat eine Zunahme. Die Preise der exportierten Güter reduzierten sich um 1,2%, ohne Einbezug der Preisentwicklung in der Pharmasparte betrug der Abschlag sogar 4,1% (real: +6,2%).
Ausfuhren: Zunahme im vierten Monat in Folge
Im März waren die Ausfuhren nominal um 15,7% nach oben geschossen, für das gesamte erste Quartal war ein Plus von 6,9% ausgewiesen worden. Saisonbereinigt resultierte nun im vierten aufeinander folgenden Monat eine Zunahme. Im April stiegen die Ausfuhren in die gesamte EU um 2,7%. Die Verkäufe nahmen praktisch auf allen Absatzmärkten zu. Auf dem wichtigsten Exportmarkt, Deutschland, wurden 5,1% mehr Güter aus der Schweiz abgesetzt. Sieben von zehn Branchen konnten zulegen. Die Unterschiede sind allerdings gross und reichen von +29% bei der Metallindustrie bis -16,2% bei der Bekleidungsindustrie.
Medikamentenexporte um 6,1 Prozent rückläufig
Am zweitstärksten konnte die Uhrenindustrie (+11,5 %) die Ausfuhren steigern. Es folgen die Kunststoff- (+8,9 %) und die Textilindustrie (+5,8 %). Die Exporte der Chemie- und Pharmaindustrie wuchsen um 5,0%, wobei die Medikamentenexporte um 6,1% abnahmen. Die Papier- und Grafische Industrie exportierte 3,3% mehr Güter. Die Absätze der Maschinen- und Elektronikindustrie weiteten sich um 1,2% aus. Einbussen erlitten neben der Bekleidungsindustrie auch die Anbieter von Nahrungs- und Genussmitteln (-2,9%) sowie von Präzisionsinstrumenten (-3,7%).
Investitionen legen wieder zu
Im Zuge der Konjunkturerholung stiegen die Investitionen der Schweizer Unternehmen wieder. So nahmen die Importe von Investitionsgütern wie Maschinen und Nutzfahrzeugen um 2% zu. Gesamthaft wuchsen die Importe um hohe 6,1% auf 13,7 Mrd CHF, wie die Zollverwaltung weiter mitteilte. Real beträgt die Zunahme 2,3%. Damit schloss die Schweizer Handelsbilanz im April mit einem Überschuss von 2 Mrd CHF, ein Fünftel weniger als im Vorjahresmonat.
Handel mit Libyen ausgetrocknet
Praktisch ausgetrocknet ist angesichts der schweren politischen Spannungen der Handel mit Libyen. Die Ausfuhren der Schweiz betrugen noch rund 1 Mio CHF, die Importe aus dem ölreichen Wüstenstaat sackten um 69% auf noch 23 Mio CHF ab. Stattdessen bezog die Schweiz offensichtlich wieder mehr Öl aus Aserbaidschan. Die gesamten Einfuhren aus dem Land im Kaukasus legten um 70% auf 62 Mio CHF zu. Gemessen am gesamten Aussenhandel handelt es sich bei der Verlagerung um eine Nuance.
1. Trimester: Exporte weiten sich um 5,3 Prozent aus
In den ersten vier Monaten 2010 weiteten sich die Exporte (62,8 Mrd CHF) nominal um 5,3% aus und die Importe (55,4 Mrd CHF) um 2,2%. Bei Ersteren erhöhten Dreiviertel der Branchen ihren Umsatz, wobei die Metall- und Uhrenindustrie zweistellig wuchsen. Importseitig wiesen die Rohstoffe und Halbfabrikate das höchste Wachstum auf. Die Bezüge aus der EU stiegen mit 5,3% mehr als doppelt so kräftig wie die Gesamteinfuhr.
Wachstumstreiber Asien
Exportseitig war Asien den Angaben zufolge mit einer Zunahme von 12,2% am dynamischsten. Die Preise der ausgeführten Produkte stiegen um 1,9% und jene der importierten Waren um 1,5%. Ohne die Pharmazeutika resultierte ausfuhrseitig ein Abschlag von 3,2%, derweil die Preise bei den Einfuhren stagnierten. Die Handelsbilanz verzeichnete mit 7,405 Mrd CHF einen um einen Drittel höheren Aktivsaldo als in der Vorjahresperiode. (awp/mc/ps/08)