Schweizer Aussenhandel im ersten Semester erholt

Dennoch näherten sich die Exporte erst wieder dem Niveau des ersten Halbjahres 2007 und sind damit noch immer weit entfernt von den Rekordzahlen von 2008.


Importe: Zweistelliges Wachstum im Q2
Die Importe legten demgegenüber im ersten Semester um 7,7% (real: 6,0%) auf 86,1 Mrd CHF zu. Während die Einfuhren im ersten Quartal nur leicht zunahmen, wuchsen sie im zweiten Quartal zweistellig. Im ersten Halbjahr verzeichnete die Handelsbilanz einen Überschuss von 9,9 Mrd CHF. Er fiel um 12,7% höher aus als in der Vorjahresperiode. Allein im Juni stiegen die Exporte im Vorjahresvergleich um 14,8% (real: +13,2%) und hielten somit ihr zweistelliges Wachstum aufrecht. Die Einfuhren wuchsen im Juni um 14,8% auf 15,5 Mrd CHF (real: +13,2%). Arbeitstagsbereinigt legten die Ausfuhren um 12% (real) und die Einfuhren um 10,5% (real) zu, da der diesjährige Juni einen Arbeitstag mehr umfasste.


Uhrenexporte schnellen nach oben
Besonders Uhren und Metallprodukte erfreuen sich in letzter Zeit einer starken Nachfrage aus dem Ausland. Die Exporte der Uhrenindustrie haben im Juni im Vergleich zum Vorjahr um 35% (real: ebenfalls 35%) zugelegt, der Wert der exportierten Uhren betrug 1,5 Mrd CHF. Im Halbjahr wuchsen die Ausfuhren um 19,7% auf 7,3 Mrd CHF. Die Erholung bei den Uhrenexporten sei sehr deutlich, beziehe sich aber auf eine «besonders niedrige» Vergleichsbasis, weshalb sie zur Kompensation des Einbruchs von 2009 nicht ausreiche, erklärte der Branchenverband FHS.


Bekleidungsindustrie exportmässig im Minus
Die Metallindustrie-Exporte stiegen im Juni ebenfalls stark um 34,4% auf 1,2 Mrd CHF. Im Halbjahr verzeichneten sie ein Plus von 22,5% auf 6,3 Mrd CHF, die chemische Industrie legte um 10,1% auf 39,2 Mrd CHF zu. Aber nicht ganz alle Branchen konnten mehr exportieren: Die Bekleidungsindustrie verlor um 19,1% auf 758 Mio CHF. Nach Regionen unterteilt stiegen die Ausfuhren nach Lateinamerika, Asien und Nordamerika im Halbjahr in zweistelliger Höhe. Die Lieferungen in die EU wuchsen trotz des im Vergleich zum CHF schwachen Euros um 5,6% auf 57,7 Mrd CHF, jene nach Ozeanien um 7,3% auf 1,1 Mrd CHF. Einzig die Exporte nach Afrika nahmen um 4% auf 1,8 Mrd ab.


Wieder mehr Autos importiert
Die Schweiz importierte insbesondere Rohstoffe und Halbfabrikate. Diese Posten nahmen um 14,6% auf 21,2 Mrd CHF zu. Dabei stieg der Import von Metallen allein um 30%, jener von Chemikalien um 17%. Bei den Konsumgütern (+5,7% auf 37,6 Mrd CHF) waren besonders Autos beliebt: Ganze 22% betrug hier das Plus. Aber auch Unterhaltungselektronik wurde um 12,7% mehr importiert. Am schwächsten nahmen die Investitionsgüter zu (+4,4%). Die Importe entwickelten sich aus allen Kontinenten ausser Ozeanien positiv. Die Einfuhren aus Lateinamerika und Afrika stiegen um je einen Viertel auf 839 Mio beziehungsweise 954 Mio CHF, jene aus der EU trotz der für die Schweiz günstigen Währungssituation um 8% auf 68,1 Mrd CHF.  (awp/mc/ps/07)

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