Schweizer Aussenhandel verliert an Dynamik

Für 2011 rechnen sie im Zuge einer globalen Abkühlung mit 1,4%. 2012 könnte das Wachstum dann auf 1,7% steigen, anziehende Nachfrage in Westeuropa und Nordamerika vorausgesetzt. Vor allem der Schweizer Aussenhandel, auf dem der starke Franken lastet, verliere an Dynamik, hiess es an der Herbstprognosen-Tagung, an der die Voraussagen genauer erläutert wurden. Auch komme mit dem für 2011 erwarteten Rückgang der Bauinvestitionen eine wichtige Triebfeder zum Stillstand. Das Steuer übernehme die Binnenkonjunktur, allerdings weise auch diese weniger Dynamik auf als noch bisher.


Abschwächungstendenzen
So sehen die Konjunkturforscher Abschwächungstendenzen im öffentlichen Konsum, bei den Anlageinvestitionen oder auch bei der Einwanderung als Wachstumstreiber. Der Arbeitsmarkt wird sich dadurch langsamer erholen. Den Dynamikverlust des Aussenhandels vermöge die Binnenkonjunktur kurzfristig nicht auszugleichen, sagten die Forscher. Mittelfristig sei zudem Vorsicht geboten wegen der Verschuldung in Europa.


Zürich 2011 wachstumsstärkste Region
Unterschiedlich entwickeln sich die Branchen. Mit einer negativen Wertschöpfungsentwicklung sei im Bau- und Gastgewerbe zu rechnen. Kräftig bleibe das Wachstum in der Uhrenindustrie, im Finanzsektor und der Nachrichtenübermittlung. Wachstumsstärkste Region sei 2011 die Region Zürich, gefolgt von der Zentralschweiz und der Genfersee-Region. Mittelfristig dürfte jedoch wieder die Region Basel zum Leader werden.


Seco: «Die Blasengefahr ist gewaltig»
Sorgen angesichts der allgemeinen Wirtschaftsentwicklung äusserte an der Tagung in Basel Aymo Brunetti, Chefökonom des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco): «Die Blasengefahr ist gewaltig», sagte er. Um die derzeit vorhandene «extreme Liquidität» zu schaffen, habe es «sehr gute Gründe» gegeben. Jetzt müsse jedoch der Ausstieg geschafft werden. (awp/mc/ps/23)

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