Schweizer Autofahrer lassen sich von hohen Treibstoffpreisen nicht bremsen
Die Schweizer Autofahrer beschweren sich zwar lauthals über die hohen Benzinpreise, doch sie passen ihr Fahrverhalten kaum den gestiegenen Preisen an. Die verkaufte Menge an Diesel stieg in den ersten vier Monaten des Jahres gegenüber der Vorjahresperiode um 15%, wie Rolf Hartl, Geschäftsführer der Erdöl-Vereinigung gegenüber der Nachrichtenagentur SDA sagte.
Benzin-Absatz konstant
Die abgesetzte Menge Benzin blieb konstant – «nicht wegen, sondern trotz den höheren Ölpreisen», bemerkte Hartl. In den letzten Jahren habe der Benzinverbrauch stetig abgenommen. Dieser Trend sei nun gebrochen. Der höhere Verbrauch steht in schroffem Gegensatz zu den USA – dort haben die gefahrenen Kilometer im März um 4,3% nachgelassen – der erste Rückgang seit dem Jahr 1983.
«Wir können uns die höheren Preise leisten»
Hartl sagte, er glaube nicht, dass die hohen Treibstoffpreise sich auch auf das Fahrverhalten in der Schweiz auswirkten. Der Hauptgrund dafür liege in der hohen Kaufkraft der Schweiz. «Wir können uns die höheren Preise leisten», sagte er. Dass das Wirtschaftswachstum in einem engen Verhältnis zum Treibstoffverbrauch steht, verdeutlicht auch eine Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Ein Wirtschaftswachstum von 10% geht laut OECD mit einer Erhöhung des Treibstoffverbrauchs um 12% einher.
Fortgesetzter Trend zu Dieselfahrzeugen
Hartl geht allerdings davon aus, dass auch in der Schweiz der Energieverbrauch der Fahrzeuge wichtiger wird. Beim Neukauf eines Wagens lohne es sich, den Treibstoffverbrauch genauer anzusehen. Der Trend zu Dieselfahrzeugen werde sich dabei weiter fortsetzen, sagte er. Der Verbrauch in Litern liege bei Dieselfahrzeugen rund 15 bis 20% tiefer als bei «Benzinern». Vor allem für Vielfahrer zahle sich der höhere Anschaffungswert eines «Diesels» aus, rechnet Hartl vor. (awp/mc/ps)