Schweizer Bevölkerung steht hinter dem Bankgeheimnis
Demnach befürwortet die überwiegende Mehrheit (91%) der Befragten den Schutz der eigenen Privatsphäre in finanziellen Angelegenheiten. 78% sprechen sich für die Beibehaltung des Bankgeheimnisses aus. In der Befragung von einem Jahr lag dieser Anteil noch bei 81%. Die diesjährige Umfrage wurde allerdings im Januar durchgeführt und damit noch vor dem neu angefachten Streit mit den USA und der EU um das Bankgeheimnis.
Internationaler Druck wird als gross empfungen
Doch bereits zu diesem Zeitpunkt zeigte sich, dass von einer Mehrheit (59%) der internationale Druck als gross empfunden wird. Drei Viertel der Befragten sind indes der Meinung, dass die Schweiz in dieser Frage nicht nachgeben soll.
Glaube an Bestand des Bankgeheimnisses sinkt
Allerdings ist die Zahl jener, die glauben, das Bankgeheimnis werde auch in fünf Jahren in der heutigen Form noch bestehen, kleiner geworden (von 74 auf 61%).
Glaube an Zuverlässigkeit ungebrochen
Ungebrochen ist trotz der Turbulenzen auf den Finanzmärkten und den grossen Problemen der Grossbanken der Glaube an die Zuverlässigkeit und Solidität der Schweizer Banken. Die Mehrheit (66%, 2008: 72%) der befragten Schweizerinnen und Schweizer hat diesbezüglich keine Zweifel. Gut 31% der Befragten haben eine sehr positive Meinung von ihrer Hausbank (2008: 29%), über die sie den Grossteil ihrer Bankgeschäfte abwickeln. Eine positive Einstellung haben 54 (53)%. Die Personen, welche ihre Hausbank negativ bewerten, sind etwas zahlreicher als ein Jahr zuvor, machen aber mit 5 (3)% weiterhin nur eine kleine Minderheit aus.
Bessere Noten für Regional- und Lokalbanken
Regional und lokal tätige Banken erhalten von ihren Kunden bessere Noten als 2008. So stieg der Anteil «sehr zufriedener» Kunden der Raiffeisenbanken von 48 auf 58%. Bei den Kantonalbanken stieg dieser Wert von 26 auf 31%.
Einbussen für die Grossbanken
Die Grossbanken hingegen, die ohnehin deutlich kritischer bewertet werden, mussten eine Einbusse der Zufriedenheit ihrer Privatkunden hinnehmen. Als «sehr zufrieden» bezeichneten sich 11 (14)%, als zufrieden 47 (55)%. Der Anteil der Befragten, die sich negativ äussern, stieg deutlich von 7 auf 18%. Zum Vergleich: Bei den Kantonal- und Raffeisenbanken liegt dieser Wert bei 1%, bei der Postfinance bei 2%.
Marktsituation ohne grosse Veränderungen
Wenig verändert hat sich indes die Marktsituation. Der Anteil der Kunden, die ihre Bankgeschäfte mehrheitlich über eine Kantonalbank tätigen, stieg von 26 auf 27%. Bei der Postfinance sind es unverändert 20%, bei der Raiffeisenbank sind es 17 (16)%. Leicht rückläufig ist der Anteil Kunden von UBS (von 17 auf 15%) und der CS (von 8 auf 6%).
Die SBVg führt seit 1995 eine repräsentative Umfrage über die Bankenbranche und über die allgemeine Rolle der Banken in der Wirtschaft durch. Dieses Jahr wurden im Januar 1004 in der Schweiz lebende Bürgerinnen und Bürger im Alter zwischen 18 und 74 Jahren vom Institut MIS Trend befragt. (awp/mc/pg/13)